Drücke "Enter", um den Text zu überspringen.

Rechte Musik, rechte Schläger…Aktivitäten der rechten Szene in und um Rosenheim

Auch die rechten Parteien blieben nicht untätig. Z.B. lud die NPD am 18. Februar 2004 zu einem politischen Gesprächskreis nach Rosenheim ein. Einige Rosenheimer NPDler (z.B. Karin und Manfred van Gorkom aus Übersee) beteiligten sich an überregionalen Naziaufmärschen (z.B. am 14.02. in Dresden).
Am 27.03.04, zum Wahlkampfauftakt der Republikaner, hörten rund 60 Personen die Hetzreden (unter anderem gegen Juden und Moslems) von der stellvertretenden Bundesvorsitzenden Uschi Winkelstett. „Wir werden es nicht zulassen, dass weitere Moscheen gebaut werden“ so die 41-Jährige wörtlich, desweiteren bezeichnete sie den israelischen Ministerpräsidenten als „Diktator“. Insgesamt hat die vom Verfassungsschutz beobachtete Partei ca. 100 Mitglieder in Stadt und Landkreis Rosenheim (bundesweit ca. 8000). Die Republikaner hetzen nicht nur in Veranstaltungen sondern auch auf Plakaten, Flugblättern und Zeitungen wie der „Zeit für Protest“ und in dieser werden in der aktuellen Ausgabe (1-2/2004) unter der Rubrik „Buchempfehlungen für unsere Leser“ Bücher des San Casino Verlags vorgestellt.

Der San Casino Verlag, gegründet 1994 in Limburg/Lahn, gehört seit 1997 zur Brienna Verlags GmbH in Bernau am Chiemsee. Der rechte Verlag von Thomas Clement hat zahlreiche eindeutige Titel in seinem Sortiment. Z.B.: „So waren wir“ (Bildband zur Geschichte des Bundes Deutscher Mädel); „Deutschland soll deutsch bleiben“, „Kommt der Islam?“, „Abschied vom Abendland?“, „Europas Patrioten“, „der Nationale Sozialismus“, „Adolf Hitler“, „Verbrecheralbum der Sieger“, „Deutschland, Deutschland über alles….“

Vor kurzem erschien der Verfassungsschutzbericht 2003. Darin wird nicht nur über Republikaner, NPD und Skinheads berichtet, es ist auch ein uns bisher unbekannter Fall veröffentlicht: Am 16. Oktober gingen einem Geldinstitut in Bad Aibling, Landkreis Rosenheim, zwei anonyme Schreiben zu. Darin hieß es u.a.: „Politiker, Ausländer, Aussiedler, Mafia, Mörder und Verbrecher müsste man sein, dann kommt man nicht in den Knast. Sie haben in unserem Land einen Freibrief, deshalb brauchen wir wieder einen Hitler.“ Eines dieser Pamphlete enthielt den handschriftlichen Zusatz:„Ihr Politiker, Amerikaner, Zigeunerjuden gehört aufgehängt oder vergast.“

Es gibt jedoch nicht nur negative sondern auch positive Entwicklungen im rechten Spektrum: Jahrzehntelang hetzte aus Prien am Chiemsee das sogenannte Deutschland Magazin, herausgegeben von der Deutschlandstiftung. Diese gilt als ein Bindeglied zwischen rechtskonservativen und rechtsextremen Deutschen, sie darf als „demokratiefeindliche Gruppierung“ oder als „von Alt- und- Neonazis durchsetzte Organisation“ bezeichnet werden. Mit dem Tot des Gründers Kurt Ziesel scheint sich das Problem biologisch gelöst zu haben. Die Menschheit wird seit einigen Monaten von dem Erscheinen des Deutschland Magazins verschont.
Auch das Büro in Prien am Chiemsee scheint nicht mehr aktiv zu sein; unter der im Internet veröffentlichten Telefonnummer ist derzeit „kein Anschluss unter dieser Nummer“.

Nach einem Artikel im Antifaschistischen Info Blatt (Nr. 61) wollen nun die Deutschen Konservativen um Joachim Siegerist versuchen, mit ihrer neuen »Konservativen Deutschen Zeitung« an das »Deutschland Magazin« anzuknüpfen. Bisher anscheinend mit wenig Erfolg.

 

Seiten: 1 2 3

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen