Nürnberg. Die NPD hält im Rahmen ihrer „Deutschlandfahrt“ auch eine Kundgebung in Nürnberg ab. Der zuerst beantragte „Heinrich-Böll-Platz“ im Stadtteil Langwasser ist bereits belegt, die Behörden verschieben daraufhin die NPD-Versammlung auf den Nelson-Mandela-Platz am Südausgang des Hauptbahnhofes.
Gegen 12.15 Uhr treffen der NPD-LKW und die zwei Begleitfahrzeuge (eines davon mit spiegelverkehrter Aufschrift „Einsatzleitung“) auf dem Nelson-Mandela-Platz ein. Wie schon bei den anderen „Deutschlandfahrt“-Kundgebungen in Bayern nehmen an der Aktion in Nürnberg die stellvertretende NPD-Landesvorsitzende Sigrid Schüßler (Laufach), der NPD-Landesvorsitzende Karl Richter (München) und knapp ein halbes Dutzend (zumeist sächsische) NPD-Funktionäre und -Aktivist_innen teil. Mit schwarzen Regenschirmen versuchen Letztere, Eier, Obst und Gemüse abzufangen, welches in Richtung der NPD-ler fliegt. Zwei rechte Kundgebungsteilnehmer fotografieren derweil Antifaschist_innen ab.
Die Reden werden von Ralf Ollert (Nürnberg), Stadtrat der NPD-Liste „Bürgerinitiative Ausländerstopp Nürnberg“, Schüßler und Richter gehalten. Schüßler wünscht „allen orgasmuslosen Frauen in der ersten Reihe“ (gemeint sind die Gegendemonstrantinnen) „viele Kinder“, damit sie „endlich mal einen Sinn“ in ihr Leben bringen würden.
Durch laute Pfiffe, Schreie und Trommelschläge gelingt es den mehreren hundert Gegendemonstrant_innen auf dem Nelson-Mandela-Platz, die Reden der Rechten größtenteils zu übertönen. Um 13.25 verlässt das „Flaggschiff“, wie die NPD den mit roten Folien beklebten LKW nennt, wieder den Kundgebungsort.