Lkr. Starnberg. Die „Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus – RIAS Bayern“ berichtet auf Facebook:
„Eine Frau saß mit ihrem Ehemann in einem Biergarten im Landkreis Starnberg. Zwei ältere, ihnen unbekannte Männer setzten sich an den Tisch hinter ihnen. Das folgende Gespräch zwischen den beiden Männern war gut hörbar. Zunächst ging es um das Verbot des islamischen Kopftuchs, worauf einer der beiden Männer dann plötzlich sehr aufgebracht sagte: ‚Und die Saujuden müssten alle weg‘. Der andere Mann stimmte ihm zu.
Die Betroffene stand ‚wie vom Blitz getroffen‘ auf und sagte laut und wütend, dass sie und ihr Mann keine antisemitische Hetze hinnehmen werden. Weiterhin sagte sie den Männern, dass deren antisemitische Einstellung, diese furchtbare Äußerung und der Hass Nazigedankengut entspräche. Daraufhin sagte einer der Männer zu ihr: ‚Sie sind also auch für Flüchtlinge‘. Die Betroffene antwortete, dass Menschenrechte für alle gelten, sie dafür eintrete und dass sie keinerlei rassistische Äußerungen akzeptieren würde.
Nach weiteren Bemerkungen und sexistischen Beleidigungen, stellte sich die Frau direkt vor die beiden Männer und sagte ihnen, dass sie keine Angst vor ihnen hätte und dass sie die Polizei rufen werde, falls die Männer mit ihrer antisemitischen Hetze und ihren Beleidigungen nicht aufhören würden. Daraufhin wurde sie verlacht und ihr wurde gesagt, sie solle abhauen. Die Betroffene und ihr Mann beschlossen zu gehen.
Die Meldende sprach während der Auseinandersetzung bewußt laut, da sie wollte, dass auch die anderen Gäste hörten, worum es ging. Sie hoffte auf deren Unterstützung. Jedoch mischte sich niemand ein. Nur der Ehemann stand der Frau bei. Sie hätte gerne die Polizei gerufen, war sich jedoch unsicher über deren potentielle Reaktionen bzw. deren Eingreifmöglichkeiten.“
Quelle: Facebook-Posting von „RIAS Bayern“ vom 24. Juni 2019.