Eching (Lkr. Freising). Am Samstagmittag gerät die Beerdigung eines jungen Mannes, der bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen ist, zu einem rechten Spektakel.
Zu Trauerfeier und Beerdigung auf dem Echinger Südfriedhof erscheinen mehrere Dutzend neonazistische Skinheads in z. T. martialischer Aufmachung, fast alle sind stark tättowiert. Die „Hammerskins“ und Sympathisant_innen sind aus der Schweiz, aus Baden-Württemberg, Hessen, Sachsen, Brandenburg, Thüringen und Bayern (u. a. aus Berchtesgaden, Pfaffenhofen, Fürstenfeldbruck, Augsburg und dem Raum Main-Spessart) angereist. Ihre Autokennzeichen bestehen z. T. aus einschlägigen Neonazi-Zahlencodes, ein Kleinbus aus Eisenach ist mit einem riesigen Reichsadler beklebt. Einige von ihnen sind auf dem Weg zu einem europaweiten „Hammerskin“-Konzert, das am Abend im Elsass stattfinden soll. Von Seiten der Polizei ist niemand in Eching vor Ort.
Nach der Beerdigung lassen sich Neonazis aus dem Raum München zum Gedenken an Max R. T-Shirts anfertigen, die mit dessen Vor- und Nachnamen, sowie dessen Geburts- und Sterbedatum versehen sind. „Kameradschaft München“-Anführer Karl-Heinz Statzberger (früher mit R. in Unterschleißheim aktiv) z. B. trägt am 3. September 2013 solch ein T-Shirt, als er zusammen mit anderen Neonazis am Rande einer antirassistischen Demonstration in München provoziert.