Langenzenn (Lkr. Fürth). Für diesen Samstag hatten Jugendliche aus Langenzenn das antifaschistische „Bunt statt Braun“-Festival im Jugendzentrum „Alte Post“ organisiert. Angedacht gewesen war auch ein Auftritt der Nürnberger Band „Kurzer Prozess“ beim Konzert.
Im Vorfeld der Veranstaltung schickte Stella Ruff, die bekannte Aktivistin des neonazistischen „Freien Netz Süd“ (FNS), im Namen der neonazistischen FNS-Tarnorganisation „Bürgerinitiative Soziales Fürth“ (BSF) Briefe an alle Langenzenner StadträtInnen und die zuständige Polizeidienststelle in Zirndorf. In diesen Schreiben forderte die BSF, das Konzert abzusagen, denn „Kurzer Prozess“ würde auf der vom Landesamt für Verfassungsschutz verantworteten Homepage „Bayern gegen Linksextremismus“ aufgeführt. In der Woche vor dem geplanten Konzert verteilten Aktivist_innen des FNS vor Ort Flyer gegen das Festival im Jugendhaus. Im Flugblatt, für das der Anti-Antifa-Aktivist Sebastian Schmaus presserechtlich verantwortlich zeichnete, wurde zudem der Namen eines angeblichen Mitglieds der Band genannt. Die Kampagne der Neonazis blieb nicht ohne Folgen: Da sich u.a. der Leiter der „Alten Post“ von der Band „Kurzer Prozess“ und ihren Inhalten distanzierte, musste das Konzert schließlich ausfallen.