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22. Oktober 2011

Langenzenn (Lkr. Fürth). Für diesen Samstag hatten Jugendliche aus Langenzenn das antifaschistische „Bunt statt Braun“-Festival im Jugendzentrum „Alte Post“ organisiert. Angedacht gewesen war auch ein Auftritt der Nürnberger Band „Kurzer Prozess“ beim Konzert.

Im Vorfeld der Veranstaltung schickte Stella Ruff, die bekannte Aktivistin des neonazistischen „Freien Netz Süd“ (FNS), im Namen der neonazistischen FNS-Tarnorganisation „Bürgerinitiative Soziales Fürth“ (BSF) Briefe an alle Langenzenner StadträtInnen und die zuständige Polizeidienststelle in Zirndorf. In diesen Schreiben forderte die BSF, das Konzert abzusagen, denn „Kurzer Prozess“ würde auf der vom Landesamt für Verfassungsschutz verantworteten Homepage „Bayern gegen Linksextremismus“ aufgeführt. In der Woche vor dem geplanten Konzert verteilten Aktivist_innen des FNS vor Ort Flyer gegen das Festival im Jugendhaus. Im Flugblatt, für das der Anti-Antifa-Aktivist Sebastian Schmaus presserechtlich verantwortlich zeichnete, wurde zudem der Namen eines angeblichen Mitglieds der Band genannt. Die Kampagne der Neonazis blieb nicht ohne Folgen: Da sich u.a. der Leiter der „Alten Post“ von der Band „Kurzer Prozess“ und ihren Inhalten distanzierte, musste das Konzert schließlich ausfallen.

Anti-Antifa-Aktivisten am Rande der Kundgebung, u. a. Kai Zimmermann (l.), Sebastian Schmaus (2.v.r.) und Michael Reinhardt (r.).  Foto: Timo Mueller
Anti-Antifa-Aktivisten am Rande der Kundgebung, u. a. Kai Zimmermann (l.), Sebastian Schmaus (2.v.r.) und Michael Reinhardt (r.). Foto: Timo Mueller
Das „Antifaschistische Aktionsbündnis Nürnberg“ (AAB) hat daher kurzfristig für den ursprünglich geplanten Konzerttag eine Kundgebung in Langenzenn angemeldet, an der sich über 50 AntifaschistInnen beteiligen. Schon vor dem Beginn der Kundgebung fahren die bekannten Anti-Antifa-Aktivisten Sebastian Schmaus (Nürnberg), Michael Reinhardt (Fürth) und Kai-Andreas Zimmermann (Fürth) mit dem Auto nach Langenzenn und fotografierten von einer am Kundgebungsort gelegenen Gaststätte aus die AntifaschistInnen. Nachdem sie von Nazigegner_innen entdeckt werden, verlassen sie die Kneipe, fotografieren und filmen jedoch nochmals die Kundgebung ab. Erst als die Polizei Platzverweise erteilt, ziehen sich die Nazis zurück. Eine weitere Gruppe von Neonazis um die Langenzenner Geschwister Tobias und Christian H. ist ebenfalls mit dem Auto unterwegs. Die Neonazis werfen Schnipsel mit neonazistischem Inhalt auf die Straße.

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