Nürnberg. Wie immer am dritten Advent finden sich auch in diesem Jahr ca. 2500 Burschenschafter zum „Thomasbummel“ in der Nürnberger Innenstadt ein. Die aus ganz Deutschland und teilweise auch aus dem Ausland angereisten Korporierten laufen zuerst durch die Königstrasse, ziehen danach, verkleidet im so genannten „Wichs“ (Mütze, Band, Säbel, etc.), von Kneipe zu Kneipe und stellen dabei ihr reaktionäres Weltbild zur Schau.
Gemeinsam „bummeln“ dabei sowohl konservative und erzkatholische Studentenverbindungen mit Burschenschaften aus dem extrem rechten Spektrum (u. a. der Erlanger Burschenschaft „Frankonia“ oder der Münchner „Danubia“) durch die Straßen, was die sonst üblichen vorgeblichen Distanzierungen einiger Korporationen gegenüber den extrem rechten Bünden ad absurdum führt.
Der „Thomasbummel“ steht als „Thomastag“ beispielsweise auch bei der Erlanger „Frankonia“ im Semesterprogramm. In dieser Burschenschaft sind Aktivisten aus den Kreisen des bayernweit agierenden Neonazidachverbands „Freies Netz Süd“ (FNS) vertreten. „Alter Herr“ der „Frankonia“ ist z. B. der bundesweit bekannte Neonazi-Anwalt Stefan Böhmer. Der aktive Frankone Tim B. veröffentlicht zudem in der extrem rechten Zeitschrift „Blaue Narzisse“ Beiträge, u. a. über ein angebliches „Mobbing gegen nationalgesinnte Schüler von linken Schülern, Lehren und der Schulleitung“.