Coburg. Mohammed H. hält sich am Samstag mit seiner Familie für einen Ausflug am Goldbergsee auf, als sich ihm und der Familie eine Gruppe von fünf Leuten mit zwei frei laufenden Hunden nähert. Als H. und seine Familie die Gruppe darum bittet, die Hunde aus Sicherheitsgründen wegen der Kinder anzuleinen, eskaliert die Situation rasant: einer aus der Gruppe, Alexander K., beleidigt die Familie als „scheiß Ausländer“ und droht: „Ich steche euch ab, ihr Kanaken!“.
Alexander K. und die Gruppe entfernen sich zwar danach, er kommt jedoch kurze Zeit später mit zwei weiteren Personen zur Familie zurück – bewaffnet mit Metallstangen und Holzstöcken. Die drei Aggressoren rennen auf die friedliche und deeskalierende Familie zu und bedrohen sie weiter, einer schlägt provokativ auf einen Metallmülleimer.
Der Vater Mohammed H. wehrt sich und kann Alexander K. vorerst zu Boden bringen. Dieser rastet nun komplett aus: er schlägt Mohammed H. vier Mal mit der Metallstange auf den Kopf und packt ihn im Genitalbereich. Der Familienvater erleidet bei dem rassistisch motivierten Angriff eine Thoraxprellung, ein Schädel-Hirn-Trauma und eine Hodenprellung. Die Kinder bleiben körperlich unversehrt, müssen den Angriff aber mit ansehen. Ein Polizist beschreibt später vor Gericht, die Kinder „völlig verängstigt“ am Tatort vorgefunden zu haben.
Der Hauptangeklagte Alexander K. wird Ende März 2021 vom Amtsgericht Coburg zu einer Haftstrafe von einem Jahr und sechs Monaten verurteilt. Wie das Portal „infranken.de“ berichtet, leidet Mohammed H. zudem aufgrund einer Vorschädigung nach dem Angriff an dauerhafter Schwerhörigkeit, bedingt durch einen erlittenen Hörsturz. Die Familie könne außerdem bis heute wegen der Traumatisierung und Angst nicht mehr an den Goldbergsee gehen.
Quelle: Artikel auf www.infranken.de vom 30. März 2021.