München. Am Donnerstagmittag gehen sowohl bei der „Haci Bayram Moschee“ in Pasing als auch bei der Moschee des „Islamischen Zentrums“ in Freimann neonazistische Bombendrohungen per E-Mail ein. Die Mails, die anonym verschickt wurden, beinhalten den gleichen Wortlaut und sind mit der Organisationsbezeichnung „Blood & Honour“ unterzeichnet.
Einsatzkräfte der Polizei durchsuchen beide Gebäude mit Spürhunden, finden jedoch keinen Sprengstoff. Das Kommissariat 44, das für politisch motivierte, rechte Kriminalität zuständig ist, übernimmt die Ermittlungen.
Der Tag des Maileingangs, der 11. Juli, ist der erste Jahrestag des Urteils im Münchner NSU Prozess (11. Juli 2018). Die „Haci Bayram Moschee“ war 2001 und 2015 schon zwei Mal zur Zielscheibe von Brandanschlägen geworden (in beiden Fällen wurde glücklicherweise niemand verletzt) und gehört auch zu den vom NSU-Netzwerk recherchierten potenziellen Tatorten.
Die Bombendrohungen sind Teil einer bundesweiten Serie. Zwei Tage zuvor, am 9. Juli 2019, gab es bereits eine ähnliche Bombendrohung gegen die Ditib-Zentralmoschee in Köln. Am gleichen Tag wie in München geht auch im nordrhein-westfälischen Iserlohn eine Bombendrohung gegen eine Moschee ein. Am darauffolgenden Montag werden ähnliche Drohmails gegen Moscheen in Mannheim, Duisburg, Mainz versandt und am Dienstag eine Drohung gegen eine Moschee in Villingen-Schwenningen.
Quellen: Artikel der „Süddeutschen Zeitung“ (Printausgabe) vom 12. Juli 2019 und 25. Juli 2019, Artikel des „Münchner Merkurs“ (Printausgabe) vom 12. Juli 2019 und Artikel der „TZ“ (Printausgabe) vom 26. Juli 2019.