Dießen-Riederau (Lkr. Landsberg am Lech). Weil am Sonntagabend im Gasthaus „Kramerwirt“ die Weihnachtsfeier des SPD-Ortsvereins Dießen geplant ist, bedrohen Neonazis der Gruppe „Interventionistische Rechte – Kommando Otto Skorzeny” (IR-KOS) den Gastwirt. In dem Schreiben drohen sie ihm „Entglasung und/oder farbliche Veränderung der Fassade“ an.
Nach Polizeiangaben hat in der jüngsten Vergangenheit auch ein Gasthof in Gauting eine solche Drohung erhalten.
Die Absender_innen der Email von der neonazistischen Gruppe „IR-KOS“ betreiben bei zwei Gratisanbietern in Spanien bzw. Südafrika Webseiten, auf der sie ihre Einschüchterungsstrategie offen propagieren. Man habe sich den „Kampf gegen Links“ auf die Fahnen geschrieben und „linken Gruppierungen und Parteien, besonders den Grünen wie auch den anderen sogenannten Antifaschisten, den Kampf angesagt.“ „IR-KOS“ bedroht auch Geflüchtete, diffamiert sie ultrarassistisch als „völlig unnützen Humanschrott“ und will sie verjagen. Es sei „ein wichtiges Ziel der Interventionistischen Rechten – Kommando Otto Skorzeny – den ‚Geflüchteten diese Wohlfühlfaktoren zu entziehen und ihnen damit die Rückkehr in ihre Heimat schmackhaft zu machen“ heißt es auf der Webseite.
Die anonymen Akteur_innen von „IR-KOS“ behaupten auf der Webseite zwar, aus Greifwald zu kommen, es liegen jedoch eine ganze Reihe Hinweise vor, dass es sich dabei eher um Neonazis aus Bayern handeln dürfte. Otto Skorzeny, nach dem sich die Gruppe benennt, war ein österreichischer Obersturmannführer der SS und Burschenschafter der Burschenschaft „Markomannia zu Wien“ (heute: Deggendorf). Siehe auch: Artikel der „Augsburger Allgemeinen“ (Online-Version, www.augsburger-allgemeine.de) vom 20. Dezember 2017.