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Ungarische Neofaschisten wollen in München auftreten!

Ungarische Neonazis
Ungarische Neofaschist_innen bei einem Aufmarsch der Neonazipartei ‚Der dritte Weg‘ in Plauen. Foto: Robert Andreasch

Am Sonntag, 30. November 2014, wollen führende Funktionäre der neofaschistischen ungarischen Partei „Jobbik“ in einer Gaststätte im Münchner Stadtteil Berg am Laim auftreten. Ab 15.00 Uhr sollen im Lokal „Flügelrad“ (Truderinger Straße 115a) der stellvertretende Parteivorsitzende István Szavay und der Parteifunktionär János Bencsik sprechen. (Aktuell: Veranstaltung fraglich siehe hier.)

Zeitweise ist sogar ein Auftritt des Parteivorsitzenden Gábor Vona in Aussicht gestellt gewesen. Einer a.i.d.a.-Recherche zufolge haben im geplanten Veranstaltungsort, der Gaststätte „Flügelrad“, im November 2014 bereits zwei einschlägige Veranstaltungen mit „Jobbik“-Beteiligung stattgefunden, zuletzt am 10. November 2014.

Bei einem spärlich besuchten Abend referierte damals der Parteiaktivist Miklós Mihály über den Ungarn-Aufstand von 1956 und diskutierte die Frage einer Einbindung der hier lebenden ungarischen Staatsangehörigen in die „Jobbik“-Bewegung. Damit zielte Mihály direkt auf die in München lebenden ca. 8900 Ungarinnen und Ungarn ab. Mihaly, der in schwarzem Hemd und brauner Krawatte mit Parteiabzeichen auftrat, verlas zudem eine Grußbotschaft des Vorsitzenden Gábor Vona.

Die Wahl des Veranstaltungslokals ist nicht zufällig erfolgt, der Pächter Lajos Krekk ist in die rechten Aktivitäten vielmehr involviert. Bei der letzten Veranstaltung trat Krekk als Präsident eines „Weltverbandes des Weltmagyarentums, Sektion Deutschland, Landesgruppe München“ selbst mit auf.

Die zutiefst antisemitische und romafeindliche Partei „Jobbik“ (deutsch: „Bewegung für ein besseres Ungarn“) gründete sich 2003. Bei den ungarischen Parlamentswahlen im Frühjahr 2014 erreichte sie 20,5 Prozent und bei den Europawahlen im Mai knapp 15 Prozent der Stimmen. Bei ihren „Bürgerversammlungen“ in Budapest verkauft die Partei Rotweinflaschen mit den Porträts von Adolf Hitler und dessen Verbündeten, dem ungarischen Faschistenführer Ferenc Szálási. Der „Jobbik“-Abgeordnete Marton Gyöngyössi verlangte im Parlament, dass die Abgeordneten eine eventuelle jüdische Glaubenszugehörigkeit offenlegen müssten, weil diese für Ungarn ein „Sicherheitsrisiko“ darstelle.

Bayerische und ungarische Neofaschist_innen pflegen seit vielen Jahren intensive Beziehungen. Münchner Neonazis nehmen immer wieder in Ungarn an Veranstaltungen neofaschistischer Gruppen teil, z. B. am jährlichen „Tag der Ehre“ in Budapest. Am 20. April (!) 2011 reiste eine Delegation von „Blood & Honour Hungaria“ (BHH) auf Einladung Münchner Neoazis nach Oberbayern. Auf dem fünftägigen Besuchsprogramm standen die Ausstellung „Nationalsozialismus in München“ im Stadtmuseum, die Feldherrnhalle und Bauten des NS-Staats in München, Herrsching und Berchtesgaden.

Robert Andreasch (a.i.d.a. e. V.) warnt: „Die Neofaschisten planen offensichtlich den Aufbau einer Münchner Zelle der neofaschistischen ‚Jobbik‘. Die Landeshauptstadt und der Stadtteil Berg am Laim dürfen eine solche Entwicklung nicht hinnehmen!“

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