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„NSU-watch“ ausgezeichnet!

Otto Brenner Preis Die von der „Antifaschistischen Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München“ (a.i.d.a. e.V) mitgetragene Initiative „NSU-watch“ erhält von der Jury des „Otto Brenner Preises“ den „Medienprojektpreis 2013“!

NSU-watch

Das „antirassistische Bildungsforum Rheinland“, „a.i.d.a. e. V.“ (München), das „Antifaschistische Infoblatt“ (AIB), das „antifaschistische pressearchiv und bildungszentrum berlin“ (apabiz), das „Antifa Recherche Team Dresden“ (ART), das antifaschistische Magazin „Der Rechte Rand“, das „Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus“, die antifaschistische Zeitschrift „LOTTA“ und andere haben sich nach der Selbstenttarnung des NSU am 4. November 2011 zur Initiative „NSU-watch: Aufklären und Einmischen!“ zusammengeschlossen.

Ziele sind eine Begleitung, unabhängige Dokumentation und Bewertung des NSU-Strafverfahrens und der Ermittlungen, die Veröffentlichung von Protokollen der Prozesstage auf Deutsch, Türkisch und Englisch sowie die Unterstützung der Nebenklage mit unabhängigen Recherchen.

Die Website der Intitiative 'NSU-watch' (www.nsu-watch.info). Screenshot: a.i.d.a.
Die Website der Intitiative ‚NSU-watch‘ (www.nsu-watch.info). Screenshot: a.i.d.a.

Medienprojektpreis 2013

Wie die „Otto Brenner Stiftung“ (Frankfurt am Main) am 17. Oktober 2013 bekanntgab, vergibt die Jury des renommierten „Otto Brenner Preises“ für Journalist_innen in diesem Jahr den „Medienprojektpreis“  an das Weblog von „NSU-watch“ (www.nsu-watch.info). Die Preisverleihung der mit 2.000 Euro dotierten Auszeichnung findet am 12. November in Berlin statt. Der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Prof. Dr. Andreas Voßkuhle, wird die Festrede halten („Kritischer Journalismus als Verfassungsauftrag“).

In der Mitteilung der „Otto Brenner Stiftung“ zur Preisverleihung an „NSU-watch“ heißt es:

„Nur wenige deutsche und türkische Journalisten fanden per Losentscheid Zugang zum Münchener NSU-Prozess, wichtige Medien müssen wegen Platznot bis heute draußen bleiben. Die Lösung des Problems findet sich im Internet. Ein Bündnis mehrerer Initiativen um das antifaschistische pressearchiv und bildungszentrum berlin e.V. (apabiz) und die Antifaschistische Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München e.V. (a.i.d.a) lässt seine akkreditierten Berichterstatter möglichst lückenlose Protokolle der Verhandlungstage anfertigen und stellt diese frei ins World Wide Web – noch dazu ins Türkische übersetzt, was eine, nach Einschätzung der Jury, ‚zusätzlich verdienstvolle interkulturelle Dolmetscherleistung‘ ist.

Wer nicht dabei war, kann alles nachlesen – das ist die wahrhaft demokratische Dienstleistung, die die Website ‚NSU-watch‘ seit Prozessbeginn mustergültig vollbringt, urteilt die Jury. Aus den seitenlangen Nachschriften lässt sich mehr als der Verhandlungsverlauf eines beliebigen Tages rekonstruieren – vor dem Auge des Lesers entsteht eine deutsche Sittengeschichte von Hass und Schuld, Versagen und Verantwortung, man erlebt die nicht immer uneigennützigen Akteure der Rechtsfindung, Anwälte wie Richter, quasi ‚live‘ bei der Arbeit. Kein großer Moment geht verloren, kein profaner wird vergessen. ‚NSU-watch‘ ist nach Auffassung der Jury ‚eine informative
Website von radikaler Transparenz und ohne die im klassischen Journalismus unvermeidlichen Verkürzungen‘. ‚Aufbewahren für alle Zeit!‘, schreibt die Jury und hofft: ‚Möge diesem politischen Medienprojekt der Atem nicht ausgehen!“'“

Informationen zu den prämierten Beiträgen und den diesjährigen Preisträger_innen gibt es auf www.otto-brenner-preis.de.

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