Buchtipps:
– Bernhardt, Markus (2012): Das braune Netz. Naziterror – Hintergründe, Verharmloser, Förderer. Köln: PapyRossa Verlag.
Aus der Verlagsankündigung:
Als im November 2011 eine neofaschistische Terrorgruppe aufflog, die mehr als dreizehn Jahre lang ungehindert morden und bomben durfte, wurde ein Skandal ruchbar, der so mancher Verschwörungstheorie den Rang abläuft. Die Terroristen waren nicht etwa nur von den Strafverfolgungsbehörden nicht behelligt, sondern von den Inlandsgeheimdiensten auch noch gefördert worden. Während Regierungspolitiker den größten Geheimdienstskandal der BRD als technische Panne verharmlosen und sein wahres Ausmaß verschleiern, leuchtet Markus Bernhardt die Hintergründe des Zusammenwirkens der Geheimdienste und militanten Neonazis aus und nennt Verharmloser, Vertuscher und Förderer beim Namen. Wird dem Treiben des braunen Netzes mit seinen Fäden bis in den Staatsapparat hinein nicht energischer Widerstand entgegengesetzt, so steht zu befürchten, dass sich die zuständigen Behörden auch künftig mit Vorliebe der Kriminalisierung von Antifaschisten widmen, während die Nazis ungestört ihr blutiges Handwerk üben.
– Fuchs, Christian; Goetz John (2012): Die Zelle. Rechter Terror in Deutschland. Hamburg: Rowohlt Verlag.
Aus der Verlagsankündigung:
Dieses Buch erzählt die Geschichte der Zwickauer Terrorzelle, die sich „Nationalsozialistischer Untergrund“ nannte. Es rückt ganz nah heran an die Biographien von Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe. Die Autoren beschreiben, wie aus drei Mittelschichtskindern rechtsextreme Terroristen werden konnten, die über ein Jahrzehnt lang mordeten und im Untergrund lebten – ohne gefasst zu werden. In einer detailreichen Reportage schildern sie in beklemmenden Nahaufnahmen, wie die drei Extremisten ihre Taten verübten, wer ihnen half und wie sie ihren Alltag organisierten. Parallel zur Geschichte der Zwickauer Terrorzelle beschreibt das Buch das gesellschaftliche Klima in Deutschland nach der Wende, in dem sich das Trio radikalisierte. Es zeigt auf, welche Umstände dazu führten, dass über ein halbes Jahrhundert nach Ende des Zweiten Weltkriegs wieder solch brutaler Terror von rechts gedeihen konnte.
– Ramelow, Bodo (Hrsg.)(2012): Made in Thüringen. Nazi-Terror und Verfassungsschutz-Skandal. Hamburg: VSA Verlag.
Aus dem Vorwort von Bodo Ramelow:
Zehn Morde, mehrere Sprengstoffanschläge und zahlreiche Banküberfälle gehen auf das Konto des „Nationalsozialistischen Untergrundes“. Die Täter waren keine isolierte Zelle, sondern fest in organisierte Strukturen der Neonazi-Szene eingebettet. Der Staat hat bei der Bekämpfung dieser Strukturen versagt – war er auf dem rechten Auge blind? Wir wollen mit diesem Buch auf das Entstehen des braunen Terrors, dessen Unterstützer aus dem Thüringer Heimatschutz, den Neonazi-Kameradschaften, der NPD und dem internationalen Neonazi-Netzwerk Blood & Honour sowie auf das jahrelange Wegschauen von Verantwortlichen in Politik und Sicherheitsbehörden und den Rassismus aufmerksam machen, der zu mindestens 182 Toten seit 1989 führte. Wir wollen das dubiose Handeln der Geheimdienste ins Licht der Öffentlichkeit zerren und die bisherigen Bemühungen um die parlamentarische Aufklärung resümieren … Und wir wollen politisches Handeln anmahnen und an die Opfer erinnern.