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18. September 2011

München. Die „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ (BIA) um Stadtrat Karl Richter (München-Bogenhausen) und die Neonazis des bayernweiten Kameradschaftsverbands „Freies Netz Süd“ (FNS) mobilisieren zu einer „Diskussionsveranstaltung“ mit dem Titel „Anti-deutsche Gewalt melden! Es ist genug!“. Dafür hatten Neonazis am Dienstag, 14. September 2011, auch an mindestens sechs Schulen im Stadtgebiet Flyer der BIA verteilt.

Den Ort der um 13.00 Uhr beginnenden Veranstaltung halten die Neonazis der Öffentlichkeit gegenüber geheim. Ab dem frühen Morgen wird Interessent_innen ein Schleusungspunkt „Treffpunkt: S-Bahnhof Laim, vor der Bäckerei Müller im Zwischengeschoss“ mitgeteilt. Hier treffen jedoch weder Teilnehmer_innen noch schleusungswillige Interessierte ein, lediglich die bekannten FNS- bzw. Anti-Antifa-Aktivist_innen Kai Zimmermann (Fürth) und Michael Reinhardt (Nürnberg) begeben sich am S-Bahnhof auf eine Art „Patrouille“.

Schild am 'Hotel Post' in München-Pasing.  Foto: a.i.d.a.
Das ‚Hotel Post‘ in München-Pasing. Foto: a.i.d.a.

30 bis 35 Neonazis finden sich dagegen direkt am Versammlungsort ein. Die Veranstaltung findet in einem kleineren Saal des „Hotels Post“ in München-Pasing (Bodenseestr. 4a) statt. Karl Richter hat den Raum als „Stadtrat“ reserviert. Er und der Nürnberger FNS-Aktivist Sebastian Schmaus, der für die „Bürgerinitaitive Ausländerstopp Nürnberg“ im dortigen Stadtrat sitzt, halten Ansprachen an die kleine Runde.

Obwohl Polizeibeamt_innen den Pächter des Hotels Post, Fritz Schön, im Vorfeld der Veranstaltung auf deren Hintergrund und den zu erwartenden Personenkreis hinweisen, hält dieser an der Raumvergabe fest. Auch nach der Neonaziveranstaltung überdenkt Schön seine Vermietungspraxis nicht: „Ich habe kein schlechtes Gewissen“, sagt der in der CSU organisierte Hotelier einem Medienvertreter. Im Pasinger „Hotel Post“ haben in der Vergangenheit mehrere extrem rechte Veranstaltungen stattgefunden, unter anderem das „7. Politische Neujahrstreffen“ rechter und neonazistischer Gruppen im Januar 2005 und der „Kommers“ der ultrarechten „Burschenschaftlichen Gemeinschaft“ (BG) im Juli 2011.

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