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Chefredakteur der neonazistischen Zeitschrift „Zuerst!“ zu Gast bei der Danubia


Anti-türkisch

„Ankaras Angriff“, prangt in dicken Lettern auf dem Titel der aktuellen Ausgabe (1/2011). Wehende türkische Fahnen vor dem deutschen Wahrzeichen schlechthin, dem Brandenburger Tor, sind dazu warnend auf das Titelblatt gedruckt. Die vermeintlichen „Großmachtziele“ der Türkei gegenüber Europa und speziell Deutschland werden im Heft mit verschwörungstheoretischem Ton enthüllt. Die in Deutschland lebenden TürkInnen sind für „Zuerst!“ dabei lediglich die „fünfte Kolonne“ des türkischen Ministerpräsidenten. Das wirtschaftlich prosperierende Land wolle Deutschland unterwandern. Die Assoziationen in Text und Bild mit den historischen Belagerungen Wiens durch die Türken sind sicherlich nicht zufällig gewählt.

Zur Hintergrundinformation über die vermeintlich einflussreiche „türkische Lobby“ in Deutschland bewirbt „Zuerst!“ das Buch „Getürktes Deutschland“ von Peter Winkelvoß aus dem neonazistischen „Arndt-Verlag“, der dem „Zuerst!“-Verleger Dietmar Munier gehört. „Ein EU-Beitritt der Türkei muss um jeden Preis verhindert werden!“, lautet die Forderung des Blattes.

Feindmarkierung

Bisher hielt sich das Blatt bei der Feindmarkierung im Vergleich zu anderen Publikationen der extremen Rechten zurück. Zwar gab es immer wieder Artikel, in denen gegen linke und anti­faschistische Organisationen gehetzt wurde, doch zuletzt nahm „Zuerst!“ solche Texte verstärkt ins Blatt. Während in der Dezember-Ausgabe auf dürftigem Niveau – dafür aber mit vielen bunten Bildern – die Parteien „Bündnis90/Die Grünen“ und „Die Linke“ anlässlich der Proteste gegen den Castor-Transport ins Wendland als „Lobby der linken Gewalt“ gebrandmarkt werden sollten, ging das Blatt mit seiner Ausgabe 1/2011 einen Schritt weiter. Anlässlich der geplanten Aushändigung einer Patenschaftsurkunde für kinderreiche Familien des Bundespräsidenten an eine Familie in Mecklenburg-Vorpommern, die in der extremen Rechten aktiv ist, berichtete nun auch „Zuerst!“. Neben dem Bürgermeister des Ortes, der die Übergabe der Urkunde verweigert, macht „Zuerst!“ vor allem zwei Journalisten, die auch für die Zeitschrift DER RECHTE RAND schreiben, als vermeintlich Verantwortliche an der verhinderten Ehrung aus und druckte Profilbilder der Journalisten ins Heft. Anti-Antifa fürs Massenpublikum am Bahnhofskiosk.

Und sonst?

„Zuerst!“ bedient in allen Ausgaben das gesamte Themenspektrum der extremen Rechten. Sei es die offene Verachtung über den Besuch des Bundespräsidenten in der israelischen Holocaust-Gedenkstätte „Yad Vashem“, sei es die Freude über die angestrebte Fusion von NPD und DVU, die rassistische Hetze über angeblich kriminelle MigrantInnen oder „Zigeuner vom Balkan“, die revisionistische Parteinahme für die „Vertriebenen“, die Verteidigung der NS-Täter im Außenministerium oder ein Porträt des NS-Kriegsverbrechers Erich Priebke. In „Zuerst!“ ist garantiert für jeden Rechten etwas dabei.

 

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