Referent: James Bacque
Für den 25. Juni 2009 kündigt die Danubia einen „Burschenschaftlichen Abend“ mit dem kanadischen Geschichtsrevisionisten James Bacque an, dessen Thema mit „Der geplante Tod – das Schicksal deutscher Kriegsgefangener in US-amerikanischen und französischen Lagern“ angegeben wird.
„Der geplante Tod“, so heißt auch das berüchtigte Buch von James Bacque, das vor allem in der extrem rechten Szene hochgejubelt wurde. So wurde es beispielsweise vom neonazistischen „Aktionsbüro Mittelrhein“ gelobt, beim DVU-nahen „Deutschen Buchdienst“ in München, beim „Buchdienst“ der „Jungen Freiheit“ und vom inhaftierten Holocaustleugner Gerd Honsik empfohlen. James Bacque, dessen früheres Werk „In Sachen Deutschland“ nach einem Beschluss des Amtsgerichts in Tübingen nicht legal zugänglich ist, erstrebt in „Der geplante Tod“ mit haarsträubenden Spekulationen den „Beweis“, dass deutsche Kriegsgefangene der Alliierten in französischem und amerikanischem Gewahrsam systematisch in einer Größenordnung von einer Million umgebracht worden seien. Unbelegte Behauptungen ersetzen dabei seriöse Recherche. Bacque leugnet die geschichtlichen Fakten so lange, daß am Ende von der deutschen Barbarei so gut wie nichts mehr zu sehen ist und – im Gegensatz dazu – die Alliierten als Völkermörder dastehen: „Weit über 60 Millionen Menschen wurden mit voller Absicht an den Rand des Todes durch Verhungern getrieben“…
Referent: Richard Melisch
Für den 1. Juli 2009 kündigt die Danubia einen „Burschenschaftlichen Abend“ mit dem extrem rechten Publizisten Richard Melisch (Wien) an. Der bekannte Antisemit soll ausgerechnet zum Thema „Der Untergang des osmanischen Reiches und die Gründung des Staates Israel“ referieren.
Melisch ist einer der beliebtesten Referenten im neonazistischen Spektrum: Am 6. Januar 2009 trat Richard Melisch zusammen mit dem NPD-Landespressesprecher und stellvertetenden „Bürgerinitiative Ausländerstopp München“-Vorsitzenden Roland Wuttke beim „5. Nationalen Drei-Königs-Treffen der DVU Schwaben“ in Augsburg auf. Im Oktober 2008 sprach Melisch bei der „Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik“ (AFP), der im österreichischen Verfassungsschutzbericht 2007 eine „ausgeprägte Affinität zum Nationalsozialismus“ attestiert wurde. Neben Melisch waren bei der sogenannten „43. Politischen Akademie“ im oberösterreichischen Offenhausen auch Neonazi Rigolf Hennig („Der Reichsbote“) und Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck vom verbotenen „Collgium Humanum (Vlotho) dabei. Mit dem NPD-Funktionär Olaf Rose trat Melisch im August 2008 bei den „Zeitgesprächen“ der extrem rechten Zeitschrift „Deutsche Geschichte“ des „Druffel und Vowinckel-Verlags (Gerd Sudholt, Inning am Ammersee) in Dresden auf, neben u. a. Jürgen Schwab vom neonazistischen „Freien Netz Süd“ sprach Melisch beim extrem rechten „Kulturwerk Österreich“ im September 2007. Und, neben Wolfram Nahrath (aus der 1994 verbotenen Wiking-Jugend), war Melisch zur „31. Gästewoche“ des extrem rechten „Deutschen Kulturwerks“ (DKG) im Jahr 2007 eingeladen.
Melisch wirkt als Autor u. a. in der holocaustleugnenden Zeitschrift „Deutschland in Geschichte und Gegenwart“ und in der baden-württembergischen Neonazizeitschrift „Volk in Bewegung“, in deren „Schriftleitung“ Andreas Thierry und Roland Wuttke sitzen. Für die extrem rechte „Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik“ (AFP) verfasste Melisch die antisemitische Agitationsschrift „Krisengebiet Nahost“.
Die Ausrichtung dieser Broschüre dürfte dem für die Danuben vorbereiteten Vortrag ähneln: Melisch ortet darin im Nahen Osten zunächst „drei Konfliktparteien“, wovon zwei „von außen eingedrungen“ seien: „der global organisierte, politisch und weltwirtschaftlich agierende, territorial nicht fassbare Zionismus“ und die USA. Ihnen gegenüber stünden der „Noch-nicht-Staat Palästina“ und Israels Nachbarstaaten, welche „über die Jahre größere und kleinere Landesteile an Israel infolge von militärischen Überfällen verloren haben“. Auch mit länger zurückliegenden Ereignissen nimmt es Melisch nicht so genau: Im historischen Palästina lebten angeblich nur „fleißige Bewohner muslimischer oder christlicher Religion“. Die Juden und Jüdinnen verortet Melisch woanders, nämlich in New York. Dort würde man „die großen Bankhäuser und Verleiher, die mächtigen Bosse der Börsen“ finden. Einer von ihnen, „Jakob Schiff vom Bankhaus Kuhn und Loeb“, habe „das Zarenreich wegen seiner judenfeindlichen Politik mit alttestamentarischem Haß verfolgt“. Die auch als „Herren über Kredite und Zinsen“ kenntlich gemachten Juden würden laut Melisch an den „Kriegen zwischen den Weltmächten“ profitieren. Es ist die obligate nationalsozialistische Mär einer jüdischen Weltverschwörung, die Melisch zu entlarven versucht: Hinter allem und jedem stehen die „Zionisten“ oder „Hintermänner aus der Hochfinanz“. Ebenfalls nicht fehlen darf in der AFP-Broschüre die Nazi-Mär von der „Kriegserklärung der Zionisten an das Deutsche Reich“. Melisch solidarisiert sich am Ende mit militanten islamistischen Gruppen: „Denn wer JA sagt zu dem Freiheitskampf eines George Washington, einer französischen Résistance, eines Mahatma Gandhi, eines Andreas Hofer, muss auch JA sagen zur Hizbollah, zur Fatah, zur Hamas!“ Enden lässt Melisch seine antisemitischen Ausfälle mit einem Wunschtraum über ein Palästina, in welchem „kein Raum mehr (wäre) für ein Volk, das sich aufgrund seiner selbst proklamierten Auserwähltheit besondere Vorrechte anmaßt“.