München. Die Stadt München hat Strafantrag wegen ehrverletzender Beleidigung gegen die rechtsradikale Wählergruppe "Bürgerbewegung Pro München" gestellt, weil diese gegen Homosexuelle hetzt. In ihrer Wahlkampfzeitung hat sie auf Seite 2 unter der Überschrift "Religion, Identität, Tradition" geschrieben: "Nicht länger sollen in der Öffentlichkeit provozierend auftretende Schwule, Perverse und Abartige als Vorbilder Kindern und Jugendlichen vorgehalten werden."
"Wir sind erschüttert darüber, in welch offener Art eine solche Minderheitenhetze wieder möglich ist und hoffen sehr, dass dem Strafantrag stattgegeben wird", erklärten Andreas Unterforsthuber und Heike Franz von der Koordinierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen der Stadt München.
"Pro München" gilt als Ableger der "Bürgerbewegung pro Köln", die 1996 gegründet wurde. Tonangebend waren dabei ehemalige Mitglieder der Republikaner und der NPD. Hauptthema der Wählergruppen ist die "Islamisierung" Deutschlands, sie sprechen sich aber auch für eine "Abschaffung" des CSD und gegen Homo-Rechte aus. "Pro München" will bei den Wahlen am 2. März in den Stadtrat der bayerischen Landeshauptstadt einziehen.
Dieser Artikel erschien am 17. Januar 2008 zunächst beim Online-Magazin queer.de Die Veröffentlichung bei a.i.d.a. erfolgt mit freundlicher Genehmigung von queer.de.