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Rechte Gewalt im Raum München – 14 Tage im Juni 2007

Im Raum München gibt es zur Zeit eine hohe Zahl rechter Gewalttaten. Öffentliche Aufmerksamkeit finden diese kaum und Protestaktionen der Zivilgesellschaft blieben bisher aus. Im Folgenden nun eine unvollständige Chronologie rechter Gewalt im Raum München im Zeitraum von nur zwei Wochen – Ende Juni 2007:


Am 16. Juni 2007 treffen sich 50 Neonazis , wie schon öfters an Samstagabenden in der Vergangenheit,  am Heimstettener See. Wie eine Zivilstreife der Polizei später berichtet, grölen die Neonazis dort rassistische und antisemitische Parolen, u. a. „Assozial und national“, „Menschenmörder Israel“ und „Mustafa nach Ankara“. Als die Polizisten gegen 0.30 Uhr Personalien kontrollieren wollen, kommt es zu massiven Beleidigungen gegen die Beamten. Die Neonazis, die mit Platzverweisen belegt werden, dürfen unbegleitet abfahren. Das rächt sich später bitter in der U-Bahn: Zwei der Neonazis steigen am Sonntag früh gegen 5.50 Uhr am Marienplatz in die U6 Richtung Großhadern. Dort treffen sie auf einen aus Äthiopien stammenden 37-Jährigen. Eine 20jährige Rechtsextremistin und ein 22jähriger Rechtsextremist beschimpfen den Mann, u. a. mit: „Scheiß Nigger, blöder Nigger, du bist nicht lebenswert, deine Kinder sind nicht lebenswert. Geh hin, wo du herkommst, du hast kein Recht hier zu leben, du bist nichts wert.“ Schließlich greifen sie ihr Opfer brutal an und schlagen ihn mit Fäusten. Der 37jährige erleidet bei dem Überfall Schwellungen und Kratzwunden.

Am Donnerstag, 21. Juni 2007 greift ein 46jähriger Grafinger in Grafing eine 30 jährige schwarze Frau an, verfolgt sie und ruft „Heil Hitler“, „Ausländer raus“ und zeigt den Hitlergruß. Der Rassist wird von couragierten Passanten festgehalten.

Am Samstag, 23. Juni 2007, nehmen ca. 20 Neonazis an einem Sonnwendfeuer im Neubiberger „Fun Park“ teil und fahren dann mit der S-Bahn zum Giesinger Bahnhof. Im Zug pöbeln zwei der Neonazis (ein 22jähriger aus Petershausen und ein 19jähriger aus Braunau) Fahrgäste an und versuchen sie auch anzugreifen. Gegen 23.40 pöbeln sie dann am Giesinger Bahnhof zwei Jugendliche an, dann attackieren die Nazis die beiden 16- und 17-jährigen und versuchen ihnen, einen Rucksack zu rauben. Außerdem greifen sie einen 29jährigen, der den Jugendlichen helfen will, wegen dessen dunkler Hautfarbe ebenfalls körperlich an. Die Opfer erleiden Prellungen und Abschürfungen. Die Nazis rufen „Heil Hitler“ und zeigen den Hitlergruß.

Am 30 Juni greift ein 18jähriger aus Haar auf einem Partygelände in Ramersdorf gegen 4.40 Uhr einen unbeteiligten Passanten aus Serbien brutal an: Mit dem Ruf „Kanacke“ schlägt er ihm eine leere Whiskeyflasche auf den Kopf. Das Opfer erleidet eine schwere Gehirnerschütterung und eine klaffende Kopfplatzwunde und muss stationär im Krankenhaus behandelt werden.

Ebenfalls am 30 Juni 2007 treffen sich wieder Neonazis am Heimstettener See. Mindestens 14 Neonazis versuchen dort, „ausländische“ Jugendliche zu provozieren und zumindest verbal anzugreifen.

 

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