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Antifaschistischer Protest – egal ob in Wunsiedel oder anderswo!

Trotz des derzeitigen Verbots des „Heß-Gedenkmarsches“ mobilisiert die linke Kampagne „NS-Verherrlichung stoppen“ weiter für den 19. August 2006 nach Wunsiedel. Kampagnensprecher Peter Brock verwies auf die Unklarheit darüber, ob der Aufmarsch und eventuelle Ersatzveranstaltungen untersagt bleiben. „Wir wollen vorbereitet sein, falls die Neonazi-Demonstration kurz vorher genehmigt wird ob in Wunsiedel oder Fulda oder sonstwo.“

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Brock erwartet, dass zwischen 1.000 und 2.000 Antifaschisten aus der ganzen Bundesrepublik nach Wunsiedel kommen werden, um gegen die Glorifizierung des Nationalsozialismus zu protestieren. Brock verwies ferner auf die Attraktivität von NS-Themen für die rechte Szene: „Auch wenn sich die NPD oder die Kameradschaften mit Sozialpopulismus profilieren wollen – ihr Angelpunkt ist und bleibt der Nationalsozialismus. Der Bezug auf den Nationalsozialismus schafft gruppenübergreifend Identität und lässt die Rechte ihre Zersplitterung vergessen. Deshalb sind die Aufmärsche in Halbe, Dresden und Wunsiedel mit ihrer offenen Bezugnahme auf Hitler-Zeit und Krieg die europaweit größten Veranstaltungen der Neonazis.“

Dem stelle sich die Kampagne "NS-Verherrlichung stoppen!" entgegen, so Brock. Dass sich rechte Szene wieder stärker mit der Umdeutung historischer Ereignisse befasst, zeigen auch andere Veranstaltungen. So fand am 29. Juli in Bad Nenndorf ein "Gedenkmarsch" zu einem ehemaligen britischen Internierungslager statt. Und im Oktober soll in Nürnberg unter Führung des bekannten Neonazi-Aktivisten Christian Malcoci für eine "Revision der Nürnberger Prozesse" demonstriert werden.

Peter Brock: „In der Diskussion um die Interpretation der Geschichte sehen die Neonazis ihre Felle davon schwimmen. Darum versteifen sie sich jetzt auf Nazi-Nostalgie. Denn auch wenn die öffentliche Debatte keineswegs frei von revisionistischen Ideen ist, haben die Rechten außer notorischer Leugnung von Holocaust und Kriegsschuld wenig anzubieten.

Die Kampagne „NS-Verherrlichung stoppen!“ führt derzeit in vielen Städten Informationsveranstaltungen zum „Heß-Gedenkmarsch“ durch. Hier können Interessierte auch Busfahrkarten für die Fahrt nach Wunsiedel erwerben. Termine und aktuelle Informationen: www.ns-verherrlichung-stoppen.tk

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