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Antifaschistische Kampagne kündigt massive Proteste gegen „Hess-Gedenkmarsch“ in Wunsiedel an

ImageAm 19. August 2006 werden in der bayerischen Kleinstadt Wunsiedel tausende AntifaschistInnen mit einer Demonstration und einer ganztägigen Kundgebung gegen den sogenannten "Hess-Gedenkmarsch" protestieren. Das kündigte die Kampagne "NS-Verherrlichung stoppen!" an, zu der sich antifaschistische Gruppen aus dem gesamten Bundesgebiet zusammengeschlossen haben. Kampagnen-Sprecher Peter Brock erklärte in einer ersten Mitteilung der Initiative: "Wir wollen an den Mobilisierungserfolg des letzten Jahres anknüpfen: Ziel ist und bleibt die Verhinderung des geplanten Nazi-Aufmarsches. Mit der offenen Verherrlichung des Nationalsozialismus muss Schluss gemacht werden." 

Das Hess-Gedenken habe, so Brock weiter, für die deutsche und internationale Neonazi-Szene immense Bedeutung. Aus diesem Grund müsse auch der Protest über die lokale Ebene hinausgehen. Deshalb wollen wir am 19. August ein deutliches politisches Zeichen setzen."

Der von dem Hamburger Nazi-Anwalt Jürgen Rieger angemeldete Aufmarsch wurde zunächst durch das Landratsamt Wunsiedel verboten. Die an der Kampagne beteilligten Gruppen befürchten jedoch, dass dieses Verbot vor höheren Instanzen keinen Bestand haben wird und der Aufmarsch der Neonazis stattfinden kann. Peter Brock: "Falls die Nazis eine zentrale Ersatzveranstaltung in einer anderen Stadt durchführen wollen, werden wir ihnen dort entgegentreten." So haben verschiedene Neonazi-Gruppierungen bereits in München, Dorfen, Jena und Fulda Aufmärsche für den 19. August angemeldet.

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Kampagne

Seit 2004 arbeiten antifaschistische Gruppen in der Kampagne "NS-Verherrlichung stoppen!" zusammen. Anlass für die Gründung war das Wiederaufleben der Hess-Gedenkmärsche in den letzten Jahren nachdem Mitte der 90er Jahre antifaschistische Proteste und gerichtliche Verbote für ein vorläufiges Ende dieses Nazi-Events gesorgt hatten. Doch die Kampagne richtet sich nicht nur gegen den Aufmarsch in Wunsiedel. Denn auch beim jährlichen Aufmarsch in Dresden (anlässlich der Bombardierung der Stadt im 2. Weltkrieg), im bayerischen Mittenwald (Pfingsttreffen der Wehrmachts-Gebirgsjäger) und im brandenburgischen Halbe (Neonazi-Aufmarsch am "Volkstrauertag") finden alljährlich Großveranstaltungen statt, auf denen dem Nationalsozialismus gehuldigt und der Holocaust und die Kriegsschuld geleugnet werden. Peter Brock: "Wir wollen den Protest gegen diese Großveranstaltungen bündeln. Es kann nicht angehen, dass mehrmals jährlich ungehindert mehrere Tausend Nazis aufmarschieren."

Pressemitteilung der Kampagne NS-Verherrlichung stoppen! vom 19.07.2006

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