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„Unheilige Allianzen – Black Metal zwischen Satanismus, Heidentum und Neonazismus“

Unheilige Allianzen

Eine A.I.D.A. Veranstaltung mit den Buchautoren Christian Dornbusch und Hans-Peter Killgus am 23. Juni 2006 um 19.30 Uhr im Haus der Jugendarbeit/Rupprechtstr. 29/München

"Unheilige Allianzen – Black Metal zwischen Satanismus, Heidentum und Neonazismus". Unter diesem Titel haben Christian Dornbusch und Hans-Peter Killgus Ende 2005 im Unrast Verlag ein Buch über Black Metal und dessen Verbindungen zum Neonazismus herausgebracht.

Black Metal gilt als Inbegriff des Bösen. War der antichristliche Gestus der frühen Black-Metal-Bands in den 1980er-Jahren noch Provokation, wurde mit der Renaissance des Black Metals ein Jahrzehnt später daraus blutige Realität. Dem Christentum wurde der Krieg erklärt und Kirchenbrandstiftungen, Friedhofsschändungen, Gewalttaten und Morde prägen bis heute das Image der Szene. Black Metal hat Stars hervorgebracht, die sich mit der Inszenierung des Bösen im Pop etabliert haben. Doch jenseits dieses Mainstreams entwickelte sich eine brisante Mischung aus Nazi-Satanisten und völkischen Germanophilen, die zunehmend an Bedeutung gewinnen.

In einer Szene, in der die Verherrlichung von Mord und Krieg die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verschwimmen lässt, das Heidentum als ein "natürlicher" Ausdruck des germanischen Volkes gilt und misanthropische Schimären die Vorstellungen eines sozialen Miteinanders verdrängen, müssen sich Rechte im Black Metal nicht verstecken. Ganz offen werden Nationalsozialismus und Shoa glorifiziert, wird die Vernichtung alles Schwachen propagiert und die rasse zur Grundlage des denkens und Handeln erklärt. Über den engen Rand des "NS-Black-Metal" hinaus gehören dabei Rassismus und Antisemitismus schon längst zum guten Ton der Szene.

Christian Dornbusch und Hans-Peter Killgus beschreiben den Auszug des Black Metal aus dem Heavy Metal, die politische Aufladung der einst ausschließlich negativen Botschaften und die Genese eines rechten Randes zwischen völkischem Selbstverständnis und neo-nationalsozialistischem Habitus. Die Autoren hoffen, mit dem Buch einen Beitrag für die Diskussion über rechte Tendenzen bzw. den neonazistischen Flügel im Black Metal leisten zu können. In einem erschreckenden Ausmaß dringt deren Gedankengut in der Black-Metal-Szene vor und betrifft längst nicht mehr nur die Fans extremer Musik, sondern die gesamte Metal-Szene.

Die A.I.D.A. Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendamt München/Fachstelle Kinder & Jugendschutz, dem Büro der Medienbeauftragten und dem Jugendkulturwerk München, sowie mit Unterstützung der Deutschen Journalistinnen und Journalisten Union (dju) Kreisverband München statt.  

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