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Blood & Honour-Konzert in Mitterskirchen

Auf dem Neonazi-Konzert in Mitterskirchen, das am heutigen Samstag stattfinden soll, soll auch die Band Spreegeschwader auftreten. Bei der Behörde wurde das Konzert auf dem Gelände des ehemaligen „Gasthaus Wagner“ in Mitterskirchen-Mitterschweib offiziell angemeldet. Die Münchner Antifa-Gruppen a&p und Antifa nt haben dazu eine Pressemitteilung herausgegeben, in der sie auch auf die verstärkte Repression gegen AntifaschistInnen hinweisen. Erst am 19. Oktober 2005 kam es zu Hausdurchsuchungen bei mehreren Münchner AntifaschistInnen. Dabei wurden zahlreiche Gegenstände wie Computer, Datenträger, Flugblätter, aber auch Kleidungsstücke beschlagnahmt. Mindestens eine Person wurde zur Entnahme eine DNA-Probe festgenommen.

Im folgenden dokumentieren wir die Pressemitteilung von a&p und Antifa nt:

Mittwoch, 19. 10. 2005

-Neonazis organisieren Blood&Honour-Konzert am nächsten Wochenende in Niederbayern
-Neonazistisches Treiben in Niederbayern mit behördlicher Genehmigung
-NPD mit involviert
-Polizei kriminalisiert AntifaschistInnen.

Für kommenden Samstag, 22.10. 05 organisieren Neonazis aus Baden-Württemberg und Niederbayern ein Rechtsrockkonzert im niederbayerischen Mitterskirchen. Bei der zuständigen Behörde wurde das Konzert auf dem Gelände des ehemaligen „Gasthaus Wagner“ in Mitterskirchen-Mitterschweib offiziell angemeldet.

Bei dem Konzert sollen u. a. die neonazistischen Bands „Spreegeschwader“ (Berlin),„Act of Violence“ (Laupheim), und „SKD“ (Thüringen) auftreten. Hinter dem Konzert soll das internationale gewalttätige Netzwerk „Blood and Honour“ („Blut und Ehre“) stehen, das in der BRD seit September 2000 verboten ist.

Darauf deutet auch die Bandauswahl hin: Die Berliner Band „Spreegeschwader“ ist auf verschiedenen nationalen und internationalen Blood & Honour-CD-Samplern vertreten, so z.B. für Blood & Honour (B&H) Frankreich und B&H Brandenburg. Ihre neueste CD „Gefangen im System“ wurde im Oktober 2004 indiziert. Gegen die Band wird wegen Volksverhetzung in ihren Liedern auf der CD „White Covers to Landser“ ermittelt. Diese CD ist der Berliner Nazi-Band Landser gewidmet, deren Mitglieder das Kammergericht Berlin als kriminelle Vereinigung abgeurteilt hat.
Die Band„Act of Violence“ um den Sänger Stefan Schneider aus Laupheim (Baden-Württemberg), die beim Konzert ihre neue CD vorstellen will, bewies ihre Nähe zu „Blood and Honur“ mit einem Auftritt am 26. Februar 2005 auf dem Blood & Honour-Festival im schwedischen Vara. Auf der Homepage der internationalen B&H-Organisation wird das Konzert von „Sturm-München“ beworben. „Sturm München“ ist der nickname von Thomas Wittke (Kirchheim), „Anti-Antifa“-Möchtegern-Aktivist und Mitglied der „Kameradschaft München“ und der „Jungen Nationaldemokraten“.

Entgegen der sonstigen konspirativen Vorgehensweise ist dieses Konzert durch Mithilfe der NPD als „Parteiveranstaltung“ durch offizielle Anmeldung abgesichert. Bereits im Juli und September sorgte u. a. Norman Bordin (Ottobrunn, NPD-Direktkandidat bei den Bundestagswahlen und „Kameradschaft München“-Anführer) dafür, dass neonazistische Konzerte in Mitterskirchen-Mitterschweib einen offiziellen Status bekamen, mindestens eines davon galt in Neonazikreisen als Konzert der international agierenden „Hammerskin Nation“.

Konzerte sind für die Neonaziszene wichtige identitätsstiftende events, dazu wird mittels Rechtsrock die menschenverachtende faschistische Propaganda transportiert. Regelmäßig kommt es im Anschluß an Nazikonzerte zu Überfällen und Angriffen durch aufgeputschte Neonazis, z. B. griffen am 7. August 2005 25 Neonazis nach einem von der NPD organisierten Konzert in Saarbrücken-Fechingen unter „Sieg-Heil“-Rufen Menschen auf dem St.-Johanner-Markt in Saarbrücken an.

Während Neonazis ihre kriminellen Aktivitäten in Ober- und Niederbayern ausweiten, Blood&Honour-Konzerte durchgeführt werden, die sog. "Autonomen Nationalisten" um Hayo Klettenhofer und Philipp Hasselbach (beide München) in Heilbronn, Ravensburg, Heidenheim und anderen Orten AntifaschistInnen bewaffnet attackieren und bedrohen, greifen Polizei und Staat diejenigen an, die sich gegen neonazistische Gewalt und Propaganda zur Wehr setzen: Am Vormittag des 19. Oktober 2005 kam es erneut zu Hausdurchsuchungen bei mehreren AntifaschistInnen in München. Dabei wurden zahlreiche Gegenstände wie Computer, Datenträger und Flugblätter, aber auch Kleidungsstücke beschlagnahmt. Mindestens ein Betroffener wurde zur Entnahme einer DNA-Probe festgenommen.

Xavier del Ponte. Sprecher von a&p München dazu: „Es darf keine Freiräume für Nazi-Musik geben! Anhand der Vorfälle und dem Agieren staatlicher Institutionen dieser Tage zeigt sich, dass es unsere Aufgabe ist, Nazis das Handwerk zu legen. Antifaschismus ist notwendig, nicht kriminell – und deshalb fordern wir alle zur Solidarität mit den kriminalisierten AntifaschistInnen auf!

Weitere Meldungen hierzu:

Neonazi-Konzert im niederbayerischen Mitterskirchen (18.10.2005)

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