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Pressemitteilung vom 27. Januar 2005: Geschichtsrevisionismus im Danubenhaus?

„60 Jahre nach Kriegsende – Leistungen und Irrtümer“, so kündigt die Zeitschrift Junge Freiheit die sogenannten „22. Bogenhausener Gespräche“ im Hause der Burschenschaft Danubia in der Münchner Möhlstraße vom 12. bis 13. Februar 2005 an. Als Referenten werden u.a. angekündigt: Prof. Dr. Ernst Nolte, Dr. Walter Post und Univ. Doz. Heinz Magenheimer.

Referenten von Rechts

Die eingeladenen Referenten sprechen für sich. „Die Vermutung über den Charakter dieser Veranstaltung als weiteres Forum zur Verbreitung geschichtsrevisionistischer Thesen und Behauptungen liegt daher sehr nahe“, so ein Sprecher von AIDA e.V.

Prof. Dr. Ernst Nolte löste Mitte der 80er Jahre den sogenannten „1. Historikerstreit“ aus, als er die deutsche Alleinschuld am zweiten Weltkrieg in Frage stellte.

Dr. Walter Post trat bereits am 10. Oktober 2002 in München auf – bei einer Veranstaltung von Demokratie Direkt e.V. und Republikaner-Stadtrat Johann Pius Weinfurtner zum Thema „Kriegsverbrechen – Gestern und Heute“. Auch an dem ebenfalls von Weinfurtner organisierten „politischen Neujahrstreffen“ mit Teilnehmern wie Holger Apfel (NPD) und Vertretern der Deutschen Partei und dem Schutzbund für das deutsche Volk vor wenigen Tagen in München war der Historiker und Schriftsteller mit einer Buchvorstellung („Ursachen des Zweiten Weltkrieges“) vertreten.

Heinz Magenheimer, Universitätsdozent und Angehöriger der Landesverteidigungsakademie Österreich machte in einem Interview mit der Jungen Freiheit (Ausgabe 7/96, S.3) darauf aufmerksam, dass „es die Westmächte England und Frankreich sind, die am 3. September 1939 Deutschland den Krieg erklären.“
Post und Magenheimer referierten auch auf Tagungen der Zeitgeschichtlichen Forschungsstelle Ingolstadt e.V. (ZFI). Das Handbuch Deutscher Rechtsextremismus meint zum Stichwort ZFI: „Die ZFI widmet sich seit ihrer Gründung der Umdeutung der deutschen Geschichte im Sinne einer Relativierung der nationalsozialistischen Verbrechen und der Leugnung der deutschen Kriegsschuld am Zweiten Weltkrieg“.

Burschenschaft Danubia: Scharnierorganisation ganz rechts

Die Burschenschaft Danubia bot und bietet extrem rechten und konservativen Referenten mit ihren Veranstaltungen immer wieder ein Podium. So traten dort bei anderer Gelegenheit u.a. Alain De Benoist (Chefideologe der „Neuen Rechten“), Horst Mahler oder Dr. Reinhold Oberlercher auf.
Dass die Kontakte der Danubia auch in das Spektrum der Kameradschaften und freien Nationalisten reichen, zeigte ein anderer Vorfall: Im Januar 2001 versteckte die Danubia München Christoph Schulte, den Haupttäter eines neonazistischen Überfalls auf einen griechischen Passanten im Münchner Schlachthofviertel, auf seiner Flucht in Ihren Räumen.
Im Herbst 2001 setzte das Bayerische Innenministerium die Aktivitas der Burschenschaft auf die Liste der verfassungsfeindlichen Organisationen und stellte sie somit unter Beobachtung des Verfassungsschutzes.

AIDA e.V.

Quellen:    
Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Hrsg. Jens Mecklenburg, Elefantenpress
Drahtzieher im braunen Netz, Autorenkollektiv, Konkret Literatur Verlag
Jenseits des Nationalismus, Jean Cremet, Felix Krebs, Andreas Speit, rat/Unrast Verlag
Handbuch Rechtsextremismus, Hg. Bernd Wagner, rororo aktuell
Verfassungschutzbericht Bayern 2001, 2002 Bayerisches Staatsministerium des Innern
SZ Artikel vom 7.9.2001

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