München. Am Dienstag den 17. Juni 2003 veranstaltet der Verein "Demokratie Direkt" von 16 bis 18 Uhr eine Mahnwache am Karlsplatz/Stachus. Unter dem Motto "Soziale Gerechtigkeit statt Volksbetrug" richtet sich diese Aktion u.a. gegen "Masseneinwanderung von Ausländern, kulturelle Verflachung und sexuelle Perversion sowie fehlende Eliten" (so die Ankündigung im Internet)
Der unter dem zunächst unverfänglichen Namen agierende Verein "Demokratie Direkt e.V." steht für einen Versuch durch "örtliche Zellenbildung" zu "gemeinsamen Aktionen" zu kommen um dadurch "die Zerstrittenheit im Nationalen Lager auszuhebeln".
Dieser Ansatz geht zurück auf einen Diskussionsbeitrag unter dem Titel "Bewegung statt Partei" von Roland Wuttke in der Zeitung Nation & Europa vom April 2002. Wuttke, Vorsitzender von Demokratie Direkt und deren presserechtlich Verantwortlicher fordert dabei : "keine Berührungsängste, keine Kontaktallergien gegen Gleichgesinnte".
Was dies in der Praxis heißt , ließ sich z.B. am 22.5.03 bei einer Veranstaltung von Demokratie Direkt in der Giesinger Gaststätte "Zur Freundschaft" sehen. Neben Wuttke redete dort der Münchner Stadtrat der Republikaner Johann P. Weinfurtner und als Hauptreferent der rechtsextreme Multifunktionär Harald Neubauer.
Im Publikum und als Saalschutz anwesend waren zahlreiche Neonazis und Skinheads der freien Kameradschaft um Martin Wiese (Aktionsbüro Süd).
Auf der website von "Demokratie Direkt" wurde ebenso für die NPD-Demonstration in Nürnberg vom vergangenen Samstag geworben, wie zur Teilnahme an der Demonstration des "Nationalen Widerstandes" kommendes Wochenende in Schwaebisch-Hall gegen die Ausstellung "Verbrechen der Wehrmacht" aufgerufen.
Auch als Anti-Antifa ist Demokratie-Direkt aktiv. In der Mai/Juni Ausgabe der Zeitung "München Direkt" wird unter der Überschrift "Links enttarnt" ein Steckbrief des Münchner Stadtratfraktionsvorsitzenden der Grünen Siegfried Benker veröffentlicht.
Es ist dies nicht der erste Versuch ein sogenanntes überparteiliches rechtes Netzwerk aufzubauen. Wuttke war z. B. bereits im Sprecherrat der (mittlerweilen aufgelösten) Deutschen Aufbauorganisation DAO , initiiert damals von der Deutschlandbewegung des Alfred Mechtersheimer.
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