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Fränkische Aktionsfront (FAF)

Spezialitäten aus Mittelfranken Dieser Artikel erschien im Juni 2003 in der Broschüre „Spezialitäten aus Mittelfranken – ein Überblick über rechte und rechtsextreme Strukturen“. Die FAF wurde im Januar 2004 verboten.

Die "Fränkische Aktionsfront" (FAF)

Die Fränkische Aktionsfront (FAF) ist die aktuell aktivste Kameradschaftsstruktur im mittelfränkischen Raum. Sie „versteht sich als ein politisches regionales Forum für alle Männer und Frauen, ungeachtet ihrer eigenen oft unterschiedlichen Weltanschauungen, die sich im Nationalen Widerstand in Deutschland organisieren und im Großraum Franken aktiv sind“ .[1]

Dabei ist die FAF streng hierarchisch organisiert. Die Leitung hat die sog. IG WIR inne. Sie allein hat die Entscheidungsbefugnis, „welche Gruppen und Einzelpersonen in der FAF aktiv werden können“ und sie allein darf die FAF „nach außen wie nach innen“ vertreten. Ziel der FAF ist es „Widerstand gegen die herrschenden antinationalen Zustände innerhalb des BRD-Regimes zu leisten“. Die Aktivitäten sollen sich „hauptsächlich gegen System, Kapital und Antifa in der Region und/oder Institutionen mit gleicher Ausrichtung“ [2] richten. Inhaltlich wenden sich die AktivistInnen vornehmlich bisher von links besetzten und nationalrevolutionären Themenfeldern, wie der „Solidarität mit nationalen Befreiungsbewegungen“, zu.

Ein Hauptbetätigungsfeld der FAF ist die Anti-Antifa. Dabei arbeiten sie mit NPD/JN, ehemaligen Aktivisten des in Deutschland verbotenen Blood & Honour-Netzwerkes und langjährigen Anti-Antifa-Kadern, wie Norman Kempken, zusammen. Die Rechercheergebnisse veröffentlichen sie auf der FAF-Homepage, wie beispielsweise Ende März über das Stadtteilzentrum DESI in Nürnberg. Von Veröffentlichungen und Hetze betroffen waren bisher liberale LehrerInnen, ein Journalist und antifaschistische Personen bzw. Einrichtungen.

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Aktivisten der FAF bei einem Aufmarsch in München

 

In Mittelfranken versucht die FAF, sei es mit Aufklebern oder Aufmärschen, in der Öffentlichkeit präsent zu bleiben und damit für interessierte Personen ansprechbar zu sein. Hauptzielgruppe sind Jugendliche, die durch „zünftige“ Kameradschaftsabende, Partys oder Fahrten zu Neonazi-Konzerten weiter gebunden werden sollen. Daneben arbeiten die FAF-AktivistInnen aktuell daran, ein Netzwerk von Gruppierungen weiter auszubauen. Mittlerweile gibt es in mehreren Städten und Landkreisen größere und aktive Kameradschaften, die in der FAF eingebunden sind: Nürnberg, Nürnberg Land, Fürth, Schwabach, Herzogenaurach, Erlangen-Höchstadt und Forchheim. Für bayernweite Aktivitäten gründete die FAF zusammen mit den in München ansässigem Nationalen Infotelefon Bayern und der Kameradschaft Süd – Aktionsbüro Süddeutschland eine sog. AG Bayern. Bundesweit hat sich die FAF in der Kameradschaftsszene fest etabliert.

[1] Fränkische Aktionsfront (Hg.), Konzept der Fränkischen Aktionsfront, Nürnberg o.J. (2001).
[2] Fränkische Aktionsfront (Hg.), Konzept der Fränkischen Aktionsfront, Nürnberg o.J. (2001).

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