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Flop für Hupka und Co.

 

 

Bei der Organisation der Demonstration konnten Worch und Hupka auf bewährte AktivistInnen des Spektrums der „Freien Nationalisten“, wie Bernd Stehmann oder Oliver Schweigert zurückgreifen. Die meisten TeilnehmerInnen – vorwiegend Skinheads sowie einige Wehrmachtsveteranen – stammten aus denselben Kreisen, aus Franken waren etwa die „Fränkische Aktionsfront“ und die „Kameradschaft Nürnberg“ mit einem Transparent vertreten, ebenso wie die Deutsch-Österreichische Kameradschaft (DÖK), die „Freien Kräfte Mitteldeutschland“, die Kameradschaft Weserbergland, die Aktionsgemeinschaft Nordsachsen oder die Mitglieder des Märkischen Heimatschutz. Die bayerischen NPD- oder JN-AktivistInnen fehlten dafür gänzlich und nur eine vereinzelte NPD-Flagge wurde auf der Demonstration gesichtet.

Weit kam der Zug der Neonazis diesmal allerdings nicht: Schon nach wenigen hundert Metern wurde der Aufmarsch von mehreren tausend Menschen gestoppt, die den auf der Route liegenden Goetheplatz blockierten. Als die Polizei versuchte, den Platz zu räumen, wurde ein Gegendemonstrant schwer verletzt, als er mit dem Fuß in einem Absperrgitter hängen blieb, das ihm fast den linken Fuß abtrennte. Nach mehrere Notoperationen ist noch immer unklar, ob dauerhafte Schäden zurückbleiben. Den Räumungsversuch gab die Polizei daraufhin und so mussten sowohl die geplante Zwischen- als auch Abschlusskundgebung der Neonazis an Ort und Stelle stattfinden.

Als Redner kamen dabei neben den Organisatoren Worch und Hupka zwei alte Nazis zu Wort: Friedhelm Busse sowie der ehemalige Wehrmachtssoldat Reinhold Leidenfrost. Die antisemitische, pro-palästinensische und anti-amerikanische Haltung der Neonazis kam neben zahlreichen Papp-Schildern mit Aufschriften wie „Keine deutsche Beteiligung an US-Kriegen“ und „Vernichtungskrieg heute: Irak, Kosovo, Palästina“ auch in den Redebeiträgen, insbesondere des Schweizer Islamisten Achmed Huber zum Ausdruck. Der 26-jährige Mathematik-Student Michael Müller aus Regensburg, Mitglied der Prager Burschenschaft Teutonia, gab schließlich noch einige Lieder zum Besten.

In der Kommunalpolitik schlugen diesmal die Wellen längst nicht so hoch wie vor fünf Jahren, der Stadtrat rief zu „demokratischen Protesten“ auf und konnte sich gar zu einer gemeinsamen Resolution durchringen, mit deren Formulierung selbst die CSU keine Probleme hatte: „Mitschuld von Teilen der Wehrmacht, vor allem der Führung, an Verbrechen des Nationalsozialismus kann und darf nicht geleugnet werden.“

Die Neonazis indes wollen sich noch nicht geschlagen geben: Bis zum 24. November – solange die Ausstellung im Münchner Stadtmuseum gezeigt wird – haben Münchner Neonazis für jeden Freitag eine Protestkundgebung auf dem Marienplatz angekündigt.

 

 

 

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