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Neonazis in der Region 10

 

JN und NPD in der Region 10 

 
Das Gelände Pfahlers hatte als Ausgangspunkt für rechtsextreme Bewegungen massive Auswirkungen auf die umliegenden Städte, insbesondere Ingolstadt. Im Juli 1999 wurde dort ein sogenannter JN-Stützpunkt gegründet und aus diesem Anlaß eine JN-Demonstration am 24. Juli, mit anschließendem Kameradschaftsabend durchgeführt.

Maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung hat Frederick Seifert, Kollegstufensprecher an einem Ingolstädter Gymnasium und stellvertretender Landesvorsitzender der JN.
Seifert ist es gelungen, die bis dato vorhandene Neonazi-Szene zu mobilisisieren und in Gruppen zu organisieren. Seine Organisierungsversuche reichen bis in die umliegenden Landkreise, etwa nach Pfaffenhofen an der Ilm. Für AusländerInnen, Andersdenkende und ihnen Unbequeme stellen die Neonazis in der Region eine ernstzunehmende Gefahr dar.

Im Sommer 1999 beispielsweise planten Neonazis nach einem Fest einen Überfall auf ein Flüchtlingsheim – die Polizei konnte die praktische Umsetzung im letzten Moment verhindern. In die regionalen Medien schaffte es der Vorfall daher nicht.
Am 5. November 1999 kam es erneut zu einem überregionalen Neonazi-Treffen, das als "Saalveranstaltung des nationalen Widerstands" bezeichnet wurde. Zum Thema "Für Deutschland! Gegen Überfremdung und multikulturellen Wahn" sprachen der freie Nationalist Christian Worch aus Hamburg und der JN-Bundesvorsitzende Sascha Roßmüller. Dieses Treffen diente gleichzeitig als Informationsveranstaltung zu der am folgenden Tag in Rosenheim stattfindenden Großdemonstration. Treffpunkt war neben der Diskothek "Take off", die bereits als beliebter Neonazitreff bekannt ist, die benachbarte "Auwaldsee Gaststätte".
AntifaschistInnen aus der Region stellten eine spontante Gegenkundgebung auf die Beine.

Neonazis zeigen in der Region 10 zunehmend Präsenz und gehen zudem gezielt auf Menschen los, die nicht in ihr Weltbild passen. Trotz der Haftstrafe Pfahlers und der Tatsache, dass dieser den Mietvertrags der Deutschen Stimme gekündigt hat und diese daher ins sächsische Riesa umziehen musste, haben diese Umtriebe noch längst nicht nachgelassen. Im Gegenteil: die Strukturen festigen sich weiter und zudem soll sich inzwischen auch eine AntiAntifaGruppe gegründet haben.
Erst vor kurzem fanden erneut zwei überregionale Treffen in der Region 10 statt:
Eine Julfeier am 25. Dezember 1999 und am 22. Januar 2000 eine JN-Demonstration in Neuburg an der Donau unter dem Motto "Deutschland in Not- Widerstand jetzt".

Aber auch AntifaschistInnen sind im letzten Jahr nicht untätig geblieben. Die Abschlusskundgebung der Demonstration am 24. Juli konnte gestört werden und am 30. Oktober wurde ein antifaschistischer Aktionstag in Sinning veranstaltet. Ein breites antifaschistisches Bündnis vor Ort hat sich zum Ziel gesetzt, den Rechtsextremen in der Region keine Ruhe zu lassen und den Widerstand auch nach Wegzug der DS nicht aufzugeben.

 

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