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13. Mai 2012

Schliersee (Lkr. Miesbach). An der Weinbergkapelle in der Ortsmitte findet wieder die sogenannte Annaberg-Gedenkfeier statt. Wie schon im Jahr zuvor legen die Versammelten einen Kranz des „Stahlhelm – Bund der Frontsoldaten“ an der revanchistischen Tafel an der Kirchenwand ab (s. Bild).

Abgelegter Kranz vom 'Stahlhelm - Bund der Frontsoldaten'.  Foto: Bündnis gegen rechtsextreme Umtriebe im Oberland.
Abgelegter Kranz vom ‚Stahlhelm – Bund der Frontsoldaten‘. Foto: Bündnis gegen rechtsextreme Umtriebe im Oberland.
Das jährliche „Annaberg-Gedenken“ von Alt- und Neonazis, bündischen Aktivist_innen, militaristischen Verbänden und Vertriebenenorganisationen soll die reaktionären Freikorps und ihre Kämpfe in Oberschlesien ehren. Die Tafel an der Schlierseer Weinbergkapelle wurde von SS-Obersturmbannführer Karl Diebitsch entworfen, dem Chef der SS-Abteilung für künstlerische Fragen. In dieser Funktion war Diebitsch auch entscheidend an der Gründung der SS-Manufaktur Allach beteiligt, wo unter Ausbeutung von Zwangsarbeiter_innen aus dem Konzentrationslager Dachau nationalsozialistische Staatspräsente hergestellt wurden.

Der „Stahlhelm – Bund der Frontsoldaten“ war mit 500.000 Mitgliedern einer der bedeutendsten Wehrverbände der nationalen Rechten in der Weimarer Republik. Ab Juni 1933 wurden die Mitglieder des „Stahlhelms“ in die SA überführt.

In Schliersee gibt es erneut keinen Protest gegen das revanchistische „Gedenken“. Im Gegenteil: Die Veranstaltung wird von den Behörden und den lokalen Medien im Vor- wie im Nachhinein verschwiegen. Das „Bündnis gegen rechtsextreme Umtriebe im Oberland“, das die Veranstaltung im Nachhinein aufdeckt, fordert die Pfarrgemeinde Schliersee dazu auf, nun endlich „die unsägliche Gedenktafel zu entfernen“.

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