Regnitzlosau-Oberprex. Der neonazistische „Deutsch-Böhmische Freundeskreis“ (DBF) aus den Reihen des Kameradschaftsdachverbands „Freies Netz Süd“ (FNS) führt zum dritten mal eine „Tag der Freundschaft“- (bisher: „day of friendship“) Veranstaltung durch.
In diesem Jahr findet die Aktion im Wiesengrundstück hinter der FNS-eigenen Immobilie „Oberprex 47“ im oberfränkischen Regnitzlosau-Oberprex statt und ist durch den FNS-Kader Norman Kempken (Nürnberg) als „Versammlung unter freiem Himmel“ bei den Behörden angemeldet. Auf dem Programm stehen der Neonazibarde „Torstein“ (= Torsten Hering, Sondershausen) sowie der extrem rechte Liedermacher Ladislav Budz von der tschechischen Neonazipartei DSSS. In den ersten Wochen der Mobilisierung wurde vom „Freien Netz Süd“ statt „Torstein“ noch der bekannte neonazistische Liedermacher „Edei“ (= Andreas Edelmann, Piding) beworben. Außerdem treten auch der stellvertretende DSSS-Parteivorsitzende Petr Kotáb und FNS-Führungskader Matthias Fischer auf.
Auch nach zwei Jahren Neonaziaktivitäten in Oberprex mag in Regnitzlosau immer noch kaum jemand eine Gegenaktivität planen oder unterstützen. Mehr als ein „Friedensgebet“ in der weit entfernten Kirche von Regnitzlosau gibt es nicht. Hier zerstören Neonazis ein antifaschistisches Transparent der zivilgesellschaftlichen „Aussteigerhilfe Bayern“ (ASH). Die Bayreuther SPD-Politikerin Tina Krause vergleicht die Situation mit den katatrophalen Zuständen in der berüchtigten Gemeinde Jamel in Nordmecklenburg und warnt, Oberprex könne das „oberfränkische Jamel“ werden. Einen ausführlichen a.i.d.a.-Bericht zur Veranstaltung gibt es hier.