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9. Januar 2017

München. Der erste „PEGIDA“-Aufmarsch des Jahres startet an diesem Montag am Reiterdenkmal vor dem bayerischen Innenministerium. Der sonst üblicherweise genutzte Platz direkt vor der Feldherrnhalle ist durch eine Baustelle belegt. Etwa 90 Personen finden sich hier zur Auftaktkundgebung ein, unter ihnen Aktivist*innen u. a. von NPD, BIA und „Dritter Weg“. Die Versammlungsleitung hat dieses Mal offiziell Maria Wiesholler übernommen, Heinz Meyer ist aber nach wie vor der eigentliche Leiter der Veranstaltung.

Karl Richter redet mal wieder beim 'PEGIDA'-München-Aufmarsch.  Foto: Marcus BuschmuellerInzwischen ist es zur Gewohnheit geworden, dass am Monatsanfang der „Bericht eines Stadtrates“ aus dem Münchner Rathaus erfolgt. Beim Redner handelte es sich bisher dann immer um den Neonazi Karl Richter von der „Bürgerinitiative Ausländerstopp München“ (BIA). Heute bemüht sich Richter in seinem Beitrag vor allem darum, einen angeblichen Schulterschluss „deutscher Patrioten“ in München zu konstruieren und lobt „PEGIDA“-München für die Beharrlichkeit und Standhaftigkeit in den letzten zwei Jahren. Auf Facebook hatte Richter schon einen Tag vorher die sinkenden Teilnehmer*innenzahlen schöngeredet, indem er von „Abgänge[n]“ von „Egomanen, Selbstdarsteller[n] und Distanzier[n]“ spricht, die kein Gewinn seien.

Weitere Themen in Richters Beitrag sind dann die angeblichen Vorfälle in der Silvesternacht auf dem Münchner Marienplatz („Klein Aleppo“), sowie die Kosten für die Unterbringung von Geflüchteten und der Integrationsmaßnahmen. Vor allem aber hetzt er gegen die „Lügenmedien, denen das Maul gestopft werden muss“. Diese seien „elektronische Schmutzkübel, die 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr, nichts anderes tun als zu denunzieren, zu diffamieren und über das eigene Volk herzuziehen.“ Richter fordert dann, bezugnehmend auf Aussagen von Beppe Grillo („Fünf Sterne Bewegung/Italien) „Volksgerichtshöfe, vor denen sich diese Lügner und Hetzer künftig verantworten müssen.“

Der 'PEGIDA'-Aufmarsch am Platz der Opfer des Nationalsozialismus.  Foto: Marcus BuschmuellerAm Ende versucht Richter, auch die AFD mit einzubinden. Er erwarte, dass auch die AFD im Kampfjahr 2017 ihren Platz auf der Straße findet. Weiter bezeichnet er die Partei als die „derzeit größte Hoffnung der inländerfreundlichen Opposition“. Jeder „deutsche Patriot“ könne der Partei für deren Weg nach Berlin nur das Beste wünschen. Gleichzeitig fordert Richter aber im Gegenzug die AFD auf, auch den Schulterschluss mit allen übrigen „Patrioten“ zu praktizieren, „denn nur gemeinsam können wir uns die Herrschaft über unser Land zurückholen“. Abschließend fordert Richter ein Ende der „unsäglichen Rußlandhetze“.

Nach einem weiteren kurzen Redebeitrag läuft dann die Demonstration von „PEGIDA“-München vorbei am Platz der Opfer des Nationalsozialismus über Briennerstr., Maximiliansplatz, Briennerstr., Karolinenplatz, Max-Joseph-Str., Maximiliansplatz, Pacellistr., Promenadeplatz, Kardinal Faulhaber Str., Salvatorplatz., Amiraplatz und Briennerstraße zurück zum Reiterdenkmal. Dort findet dann die Abschlusskundgebung statt.

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