Bamberg. In der Nacht vom 4. auf den 5. Juli 2011 verüben Neonazis einen Anschlag auf den studentischen Aufenthalts- und Mehrzweckraum „Balthasar“ (Balthasargässchen 1). Die Eingangstür und die angrenzenden Fenster werden dabei mit schwarzem Lack sowie Aufklebern der neonazistischen Kameradschafts-Dachorganisation „Freies Netz Süd“ (FNS) beschädigt. Das „Balthasar“ ist ein selbstverwalteter Raum, der dem AStA e. V. sowie verschiedensten kulturellen und politischen Initiativen offen steht. Dabei sollen alle Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit – wie beispielsweise Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Xenophobie – in diesem „Freiraum“ bekämpft werden. Nach dem Anschlag schreiben die Nutzer_innen: „Offensichtlich hat uns dieser Umstand zum Ziel der rechtsradikalen Szene gemacht. Nicht nur uns. Immer wieder kam es in den letzten Monaten in und um Bamberg zu solchen und ähnlichen Aktionen der radikalen Rechten. Diese Anschläge richteten sich wiederholt gegen Institutionen und sogar gegen Privatpersonen, die nicht in das nationalsozialistische Weltbild des ‚Freien Netz Süd‘ und seiner Sympathisant_innen passen“. Die Bamberger Initiativen wollen sich jedoch durch den neonazistischen Angriff nicht einschüchtern lassen: „Das ‚Balthasar‘ und seine Nutzer_innen lassen sich von diesem Anschlag nicht beirren und führen ihre Arbeit wie gewohnt fort“ heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der betroffenen Gruppen.