Bobingen (Lkr. Augsburg). Neonazis verteilen im Ort viele Exemplare eines als „Neues Schwaben“ betitelten Flugblatts mit der Unterüberschrift „Großmoschee in Bobingen – ohne die Bürger zu fragen?“. Hintergrund ist ein Bau-Vorantrag der „Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion“ (DITIB) für den Bau einer neuen Moschee, zu dem der städtische Bauausschuss einstimmig seine Zustimmung signalisiert hat.
Gegen die Moscheebaupläne machten bisher schon Rechtspopulist_innen seit Mitte Januar 2013 im Internet mobil. Nun drohen die Neonazis der Stadt mit Aktionen: Im Flugblatt heißt es, die Deutschen würden „von einer Minderheit regiert, gegen die das Recht des Widerstands besteht. Schaffen es die Bobinger alleine oder brauchen sie Hilfe ‚von außen‘?“
„Neues Schwaben“ war eine unter anderem vom neonazistischen Multiaktivisten Roland Wuttke (Mering) ab dem Jahr 2001 herausgegebene Schrift des „Bündnis nationale Opposition“ (Augsburg). Nach Angaben auf der Webseite der Stadt Bobingen ist Wuttke auch Urheber des aktuell verteilten Pamphlets, in dem gegen Ausländer_innen und Asylbewerber_innen Stimmung gemacht wird.
Zur Verteilaktion des „Neues Schwaben“-Pamphlets bekennen sich am 11. Februar 2013 die Neonazis, die sich unter dem Namen „Infoportal Schwaben“ im Raum Langenau/Ulm/Günzburg organisieren. Die Polizei zeigt sich unwissend: „Polizeichef Maximilian Wellner (…) hat keinerlei Hinweise auf rechtsradikale Kräfte innerhalb der Stadt“ schreibt die „Augsburger Allgemeine“.
Siehe auch: Informationen des Bobinger „Bündnis gegen Rechts“ auf www.stadt-bobingen.de (zuletzt eingesehen am 12. Februar 2013) und „Augsburger Allgemeine“ (Online-Version, www.augsburger-allgemeine.de) vom 4. Februar 2013.