München. Der Kreisverband München der neonazistischen Partei „Die Rechte“ um Philipp Hasselbach führt eine konspirative „Schulung“ durch. Rund 20 Teilnehmende, darunter Hasselbach, treffen sich dazu im Nebenzimmer der Gaststätte „Goldener Hirsch“ in der Renatastraße.
Der Veranstaltungsort ist einschlägig bekannt: im Juni 2012 hatte hier die Mitgliederversammlung des NPD-Kreisverbands stattgefunden. Die Wirtin hatte danach gegenüber dem Bezirksausschuss beteuert, zukünftig nicht weiter Neonazis zu beherbergen. Im Januar 2013 hatte dann im Saal des „Goldenen Hirschs“ eine Versammlung der Rechtspopulist_innen von „Pro Deutschland“ stattgefunden. Auch „Die Rechte“ ist nicht zum ersten Mal hier: Am 8. Februar 2015 hatten sich die Neonazis ebenfalls im „Goldenen Hirsch“ zu einem „Infoabend“ getroffen.
Bei der Versammlung der Neonazis an diesem Samstag werden der Kleinpartei zufolge massiv NS-verherrlichende und antisemitische Parolen und Verschwörungstheorien referiert. So heißt es in einem Bericht auf der Website des „Die Rechte“-Kreisverbands München u. a.:
„Die Weltjudenheit erklärte bereits am 24.03.1933 auf der Titelseite des ‚Daily Express‘ Deutschland den Krieg und rief zum Boykott deutscher Waren auf. Die Reaktion auf diese Kriegserklärung war der nur eintägige Boykott von jüdischen Geschäften mit der Parole ‚Deutsche wehrt Euch! Kauft nicht bei Juden!'“ und „Adolf Hitler wollte nicht den Krieg, weder wegen eines ‚Lebensraumes im Osten‘ noch aus anderen imperialistischen Gründen. Adolf Hitler wollte selbst nach dem Ausbruch des Krieges den Frieden, was 31 Friedensangebote beweisen.“