GREMSDORF (Landkreis Erlangen-Höchstadt). Rund 250-300 BesucherInnen aus Süddeutschland und insbesondere Bayern nehmen an einem Neonazi-Konzert in der Pension GÖB teil. Angekündigt für das „Solidaritäts-Konzert“ waren die Bands Fred Vorzeiger, Blitzkrieg (Chemnitz/Sachsen) und Propaganda (Horb/Ba-Wü). „Fred Vorzeiger“ war auch der Titel eines Songs der bekannten Nürnberger Neonazi-Band Radikahl. Deren Sänger benutzte diesen Namen zeitweise als Pseudonym. Insofern kann vermutet werden, dass sich hinter der Band Fred Vorzeiger der Sänger von Radikahl verbirgt.
Die Neonazis wurden über einen Schleusungspunkt zum Veranstaltungsort weitergeleitet. „Schleuser“ war der als solcher bereits aufgefallene Daniel K. aus Ebermannstadt (Fränkische Schweiz). In der Gaststätte selbst samt dazugehörigen Parkplatz sollte ein „Saalschutz“ der Veranstalter (T-Shirts mit Schriftzug in altdeutscher Schrift) für „Ordnung“ sorgen. Die Polizei war – zumindest sichtbar – nicht vertreten.
Die Pension GÖB selbst ist in den letzten Jahren bereits mehrfach als Ort von Neonazi-Veranstaltungen aufgefallen. So fand dort Mitte März 2005 die Hauptversammlung der Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige e. V. (HNG) statt. Ende Oktober 2003 veranstalteten die Jungen Nationaldemokraten (JN), die Jugendorganisation der NPD, hier sowohl ihren "Europa-Kongress" mit abendlichen Konzert u.a. des neonazistischen Liedermachers Michael Müller aus Amberg als auch ihren jährlichen Bundeskongress. Im aktuellen bayerischen Verfassungsschutzbericht heißt es außerdem, dass in Gremsdorf im Januar 2004 ein Konzert mit der Nazi-Black-Metal-Band Absurd stattgefunden habe.