MÜNCHEN. Neonazis halten mehrere Veranstaltungen in München ab. Ursprünglich kündigte der Politische Informations Club (PIC) eine Veranstaltung in der Gaststätte „Zur Freundschaft“ an, die jedoch kurzfristig in den „Zum Meisterverein“ in der Friedenstraße verlegt wurde. Rund 80 AntifaschistInnen protestierten dagegen.
Nach antifaschistischer Gegenmobilisierung hatte der Pächter der „Freundschaft“, in der bereits früher Neonazi-Veranstaltungen stattfanden, beschlossen, die Gaststätte den Neonazis diesmal nicht zur Verfügung zu stellen. Rund zehn Neonazis fanden sich trotzdem dort ein und wurden mit rund 80 GegendemonstrantInnen konfrontiert. Die Veranstaltung des PIC (wir berichteten) wurde in den „Meisterverein“ in der Friedenstraße hinter dem Ostbahnhof verlegt. Auch dort kam es zu antifaschistischen Protesten.
Hayo Klettenhofer wurde mit zehn weiteren Neonazis auf dem Weg zur Veranstaltung von der Polizei aufgehalten und erhiehlt einen Platzverweis.
Zeitgleich fand eine NPD-Veranstaltung zur Planung des Bundestagswahlkampfes in der Laimer Gaststätte „Waldfrieden“ statt, bei der unter anderem Norman Bordin (Vize-Bezirksvorsitzender NPD Oberbayern, Kameradschaft München), Roland Wuttke (Bezirksvorsitzender NPD Oberbayern) und Thomas Wittke (Leiter des JN-Stützpunktes München) anwesend waren. Rund 20 AntifaschistInnen betraten die Gaststätte und forderten den Wirt auf, den Neonazis die Gaststätte nicht zu überlassen. Dabei kam es zu Auseinandersetzungen mit den Neonazis.
Die Polizei beantwortete die legitimen Proteste mit rund 15 Festnahmen und der Beschlagnahmung zahlreicher Handys. In der durchsuchten Wohnung wurden außerdem ein Computer, Notebook, Handy und Terminkalender sowie zahlreiche journalistische und private Notizen beschlagnahmt. Damit hat die Polizei letztlich die von Norman Bordin im Internet verbreitete Darstellung übernommen, der betroffene Journalist habe die Gegenaktion koordiniert.