Würzburg. Am Sonntag findet in der Innenstadt der größte bayerische Faschingsumzug mit rund 2800 aktiven Teilnehmer_innen statt. Etwa 100.000 Passant_innen stehen am Rande der Strecke und feiern mit, der „Bayerische Rundfunk“ überträgt den Umzug live im Fernsehen. Etwa zehn Akteur_innen der neonazistischen Partei „Der Dritte Weg“ mischen sich dieses Jahr mit einem eigenen Hochtransparent mit der Aufschrift „Wir wissen genau, ABSCHIEBEN wird uns keine Sau“ unter den Umzug und marschieren dort unangemeldet mit. Die Neonazis haben sich ihre Gesichter im Stil des rassistischen „Blackfacings“ schwarz angemalt und tragen Mützen in des Landesfarben von Jamaika. Eine Person hat sich außerdem eine „Angela Merkel“-Maske aufgesetzt. Während des Umzugs wirft die Gruppe kleine Papierschnipsel mit dem Aufdruck „Ficki Ficki!“ und einer fiktiven Telefonnummer in die Luft, dazu brüllen die Neonazis u.a. „Money Money Money“. Nach wenigen Minuten entfernen sich die Neonazis unerkannt vom Ort des Geschehens. Der „Dritte Weg“ veröffentlicht im Nachhinein einen längeren Artikel auf der Website der Partei, in dem sie sich zur Aktion bekennt.
Am Morgen des 15. November 2017 durchsuchen Polizeibeamt_innen auf Anordnung der Würzburger Staatsanwaltschaft die Wohnungen von vier Männern in Unter- und Mittelfranken wegen des „Verdachts auf Volksverhetzung“. Ihnen wird vorgeworfen, im Februar an der „Faschingsumzugs-Aktion“ des „Dritten Wegs“ teilgenommen zu haben. Quelle: Artikel der „Mainpost“ (Onine-Version, www.mainpost.de) vom 20. November 2017.