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24. Mai 2014

Deggendorf: Bayerische Neonazis planen, wie Antifaschist_innen kurzfristig herausfinden können, im Rahmen einer rassistischen Kampagne gegen die geplante Asylsuchendenunterkunft mehrere Aktionen in Deggendorf. Die Neonazis kündigen diese zunächst nicht öffentlich an. Dann verteilen sie im Namen der neuen Neonazi-Partei „Der III. Weg“ einige Flyer vor Ort.

Der rassistische Aufzug in Deggendorf.  Foto: Jan Nowak
Der rassistische Aufzug in Deggendorf. Foto: Jan Nowak
Im Rahmen ihres „Aktionswochenendes“ unter dem Motto „Nein zum Asyl-Erstaufnahmelager in Deggendorf!“ marschieren schließlich am Samstag Mittag etwa 40 Personen aus den Reihen der Neonazi-Partei „Der III. Weg“ in Deggendorf auf. Auf Schildern und Transparenten hetzen sie mit rassistischen Parolen wie „Nein zum Heim! Asylflut stoppen“, „Kriminelle Ausländer raus“, „Wir sind nicht das Sozialamt der Welt“ und „Kein Schwein will dieses Heim“ gegen Flüchtlinge. Obwohl Neonazis aus ganz Bayern angereist sind, bleibt die Teilnehmer_inennzahl auffällig gering.

Neonazis mit rassistischem Transparent der neuen Neonazipartei 'Der III. Weg'.  Foto: Jan Nowak
Neonazis mit rassistischem Transparent der neuen Neonazipartei ‚Der III. Weg‘. Foto: Jan Nowak
Überwiegend handelt es sich dabei um Personen, die in der Vergangenheit unter dem Label des „Freien Netz Süd“ (FNS) aktiv waren. So beispielsweise Walter Strohmeier (Niederpöring) und Martin Bissinger (Laueringen), die über Lautsprecherwagen und Megaphon Parolen wie „Nationaler Sozialismus – jetzt, jetzt, jetzt“ und „Kriminelle Ausländer raus – und alle anderen auch“ anstimmen.

Roy Asmuß spricht bei der Kundgebung.  Foto: Jan Nowak
Roy Asmuß spricht bei der Kundgebung. Foto: Jan Nowak
Bei der Zwischenkundgebung sprechen neben Strohmeier und Bissinger auch Roy Asmuß (Teising) und der als Rechtsterrorist verurteilte Karl-Heinz Statzberger (Markt Schwaben). Neben einigen langjährigen FNS-Aktivisten wie Michael Kastner (Niederpöring), Thomas Huber (München) und Christoph P. (Fürth) sowie einem Anhänger der „Nationalen Sozialisten Main-Kinzig“ (NSMK) sind verhältnismäßig viele junge Neonazis aus Niederbayern anwesend.

Statt auf direktem Weg Richtung Kundgebungsort zu ziehen, nimmt der neonazistische Aufzug einen Umweg und kommt hierdurch unmittelbar an der geplanten Erstaufnahmestelle für Asylbewerber_innen vorbei, die aktuell noch als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird.

Aufmarsch der Neonazis in Deggendorf.  Foto: Jan Nowak
Aufmarsch der Neonazis in Deggendorf. Foto: Jan Nowak
Das antifaschistische Bündnis „Deggendorf Nazifrei“ stellt dazu fest: „Es ist schlichtweg skandalös, dass es Nazis gestattet wird in unmittelbarer Nähe zu schutzsuchenden Menschen rassistische Hetze zu verbreiten“. Weiter berichtet das Bündnis von einem Übergriff eines bekannten neonazistischen „Anti-Antifa“-Aktivisten aus Unterfranken am Rande des Aufzuges: Der Neonazi habe einem protestierenden Antifaschisten mit der Faust ins Gesicht geschlagen, als dieser ihn aufgefordert hatte, das Fotografieren von Gegendemonstrant_innen zu unterlassen. Etwa 100 Nazigegner_innen hatten sich am Samstag in Deggendorf der rassistischen Hetze entgegengestellt.

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