München/Dachau. Funktionäre und Mitglieder der „Sudetendeutschen Landsmannschaft“ (SL) protestieren mit „Mahnwachen“ und „Kundgebungen“ beim Besuch des tschechischen Ministerpräsidenten Petr Necas. An den Besuchsorten in München versammeln sich jeweils einige Aktivist_innen um Johann Slezak (München), den stellvertretenden Vorsitzender der „Sudetendeutschen Landsmannschaft“ in Bayern und Vorsitzenden des SL- Bezirksverbands Oberbayern. Slezak ist dazu stellvertretender Bundesvorsitzender des revanchistischen „Witikobunds“.
Auch anlässlich Necas‘ und Seehofers Besuch in der KZ-Gedenkstätte Dachau am Nachmittag wollen Slezak und Co. zunächst vor Ort mit einer Kundgebung provozieren. Der Affront bleibt schließlich aus, denn der SL- Bundes- und Landesvorsitzende Franz Pany (München) und „Volksgruppen-Sprecher“ Bernd Posselt (München) bringen Slezak dazu, die Anmeldung wieder zurückzuziehen. Gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ versucht der CSU-Europaabgeordnete Posselt, die skandalöse Aktion des hochrangigen „Vertriebenen“-Funktionärs herunterzuspielen. Das Blatt schreibt: „Das seien Randfiguren, sagte er. Und fügte hinzu, dass man auch den Schmerz und die Verbitterung der Vertriebenen verstehen müsse“.
Schon vor dem Staatsbesuch hatten die SL-Funktionäre Gustav Stifter (Peiting) und Felix Vogt-Gruber („Witikobund“-Bundesvorsitzender und SL-Obmann im Bezirk Bayerisch-Schwaben, Gundelfingen) gemeinsam mit Slezak einen Abstecher Seehofers und Necas‘ zur „Vertriebenenkapelle“ auf dem Kalvarienberg bei Peiting gefordert.
Siehe auch: „Süddeutsche Zeitung“ (Online-Version, www.sueddeutsche.de) vom 21. Februar 2013.