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2./3. August 2024

München. Ein_e Unbekannte_R oder mehrere Unbekannte bringen in der Nacht von Freitag auf Samstag zwischen 23.30 und 11.00 Uhr an den Eingangstüren sowohl des lesbisch-queeren Zentrums LeZ als auch der schwulen und queeren Einrichtung Sub (beide Müllerstr.) mit schwarzer Sprühfarbe die gezielten transfeindlichen Morddrohungen „KILL ALL TRANS“ an.

Zusätzlich werden am Sub an den Logos auf den Glasscheiben einmal die Progress-Flag vollständig und einmal – noch spezifischer transfeindlich – exakt das Trans-Pride-Dreieck einer Progress-Flag zugesprüht. Neben den gezielten Morddrohungen gegen Menschen, die das LeZ und Sub besuchen oder die dort arbeiten, wird durch die Parolen auf Türen und Glasscheiben auch ein Sachschaden angerichtet.

Seit über einem Jahr werden in München die (in englischer Sprache ungewöhnlich verkürzten) „KILL ALL TRANS“-Morddrohungen gegen trans Menschen in auffällig übereinstimmender Handschrift immer wieder im öffentlichen Raum angebracht. In unserer Chronik rechter Aktivitäten sind bisher Vorfälle vom

verzeichnet. In ihrer Zielgerichtetheit – dem konkreten Angriff auf zwei queere Zentren, die ausdrücklich transinklusiv sind – zeigt sich gegenüber der bisherigen Serie nun eine zusätzliche Eskalation. Die Münchner Polizei scheint das laut „Abendzeitung“ zu ignorieren: „Die Polizei teilte auf AZ-Anfrage außerdem mit, dass ‚eine konkrete Gefährdung von bestimmten Personen […] aktuell nicht erkennbar‘ ist und daher kein Polizeischutz in Kraft treten könne.“

Das SUB und das LeZ rufen in social media Zeug_innen dazu auf, sich mit Informationen zur Tat und zur Tatserie zu melden. Der CSD München, Sub, LesCommunity, diversity, Rosa Liste und die Münchner AIDS-Hilfe mobilisieren für den Mittwoch nach der Tat zu einer Solidaritätsdemo und -Aktion. Im Aufruf heißt es:

„Das erneute Beschmieren zweier Zentren der LGBTIQ* Community mit Mordaufrufen gegenüber trans* Personen eskaliert weiter. Sie sind ein direkter Angriff auf die von der LH München geförderten Strukturen zur Unterstützung queerer Menschen. Solche Hassdelikte dürfen auch keineswegs unterschätzt werden, sie sind nicht harmlos, sondern verringern die Hemmschwelle für weitere Formen der Gewalt. Seit Jahren beobachten wir, dass die Stimmung gegenüber queeren Menschen feindseliger wird. Dokumentiert wird dies u. a. von Strong!, der LGBTIQ* Fachstelle gegen Diskriminierung und Gewalt. Trans* Menschen sind überproportional betroffen. Die Zahlen von Übergriffen steigen, die mediale Berichterstattung und politische Diskussion ist durchzogen von Vorurteilen und Falschinformationen. Für den CSD und die fünf Veranstalter*innen-Vereine ist klar: Wir müssen jetzt alle solidarisch zusammenstehen, denn dieser trans*feindliche Angriff ist ein Angriff auf die gesamte queere Community. Wir lassen uns nicht auseinanderdividieren und treten vereint und entschlossen gegen jede Form von Hass, Hetze und Versuche, die Community zu spalten, an. Solidarität und Zusammenhalt sehen wir als das Gebot der Stunde.“

Siehe auch: Artikel der „Abendzeitung“ (online, www.abendzeitung.de) vom 6. August 2024.

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