Arnbruck (Lkr. Regen). Die neonazistische Partei „Der III. Weg“ hatte Anfang Februar bereits Flugblätter mit dem Titel „Asylflut stoppen – auch in Arnbruck“ verteilt. Wenige Wochen später war es zu extrem rechten Schmierereien an einer neu bezogenen Geflüchtetenunterkunft gekommen. Nun führen die Neonazis des „Dritten Wegs“, nach nur zwei Tagen öffentlicher Mobilisierung im Internet sowie einer Briefkastenverteilung vor Ort, eine Kundgebung mit Aufmarsch in der Bayerwaldgemeinde durch.
Unter dem Motto „Asylflut stoppen – auch im Zellertal!“ versammeln sich zunächst knapp 60 Neonazis am Dorfplatz, überwiegend handelt es sich dabei um Anhänger_innen der Partei „Der III. Weg“ aus Ostbayern; Einzelpersonen und Kleinstgruppen sind auch aus Oberbayern und Franken angereist. „Der III. Weg“ schafft es an diesem Tag jedoch, auch Personen jenseits der eigenen Organisation und Szene zu mobilisieren: Am Rande der Versammlung finden sich zusätzlich etwa 60 Schaulustige und Sympathisant_innen aus der Region ein, von denen etwa die Hälfte wiederholt durch Applaus Zustimmung zu den Inhalten der extrem rechten Kundgebung signalisiert.
Gut 20 dieser Personen, überwiegend junge Leute, beteiligen sich schließlich am Demonstrationszug durch das Dorf, der dadurch auf etwas über 80 Teilnehmer_innen anwächst.
Bei der Auftaktkundgebung spricht zunächst Versammlungsleiter Walter Strohmeier (Lam), der in seinem Redebeitrag gegen Flüchtlinge sowie die lokale Bürgermeisterin hetzt und auch den Regener Landrat Michael Adam (SPD) homophob angreift. Nach einem weiteren Redner aus Ostbayern folgt der als Rechtsterrorist verurteilte Karl-Heinz Statzberger (Unterschleißheim), der vor dem Hintergrund steigender Flüchtlingszahlen ankündigt, seine „Heimat bis auf letzten Blutstropfen verteidigen“ zu wollen. Als letzter Redner der Auftaktveranstaltung spricht ein Anhänger der Partei aus Franken.
Nach nur einigen hundert Metern Wegstrecke erreicht die Demonstration wieder den Dorfplatz, wo neben Roy Asmuß (Teising) schließlich noch Kai Zimmermann (Nürnberg) ans Mikrophon tritt.
Nur wenige Meter von den Neonazis entfernt, versammeln sich hinter einer Polizeiabsperrung gut 350 Anwohner_innen, Antifaschist_innen aus der Region und Flüchtlinge aus mehreren lokalen Unterkünften, um gegen die rassistische Kundgebung zu demonstrieren.