Erding (Lkr. Erding). In der Nacht von Freitag auf Samstag gießen zwei Jugendliche mit Benzin Hakenkreuze auf den Pausenhof der Mittelschule am Lodererplatz und zünden sie anschließend an. Danach filmen sich die beiden vor den brennenden Hakenkreuzen, während sie den Hitlergruß zeigen. Für das Video benutzen sie das Handy einer unbeteiligten Bekannten, das sie sich davor ausgeliehen hatten. Als die Bekannte jedoch den Film auf ihrem Smartphone entdeckt, meldet sie sich bei der Schule und bei der Polizei.
Im Januar 2020 findet der Prozess gegen die mittlerweile 17- und 19-Jährigen statt. Dabei kommt heraus, dass der Jüngere zusätzlich über WhatsApp noch rassistische Botschaften in einer Gruppe verbreitet hatte. Der „Münchner Merkur“ schreibt dazu: „Pauschal beleidigte er Ausländer, konkret Türken. Sie alle sollten sterben. (…) In dem Chat suchte er Leute, ‚die Hitler suchen und wiederbeleben sollen’“.
Den zwei Jugendlichen konnten außerdem noch mehrere Sachbeschädigungen im Mai 2018 mit einem Gesamtschaden in Höhe von 5.000 Euro nachgewiesen werden: u.a. hatten sie die Minigolfanlage am Kronthaler Weiher verwüstet, dort die Station der Wasserwacht Erding schwer beschädigt und in der Stadt eine Scheibe mit der Faust eingeschlagen sowie eine Bierflasche hindurchgeworfen.
Die beiden werden schließlich zu je sieben Tagen à acht Stunden Sozialarbeit verurteilt. Der 19-Jährige muss laut „Merkur“ an zehn, der 17-Jährige an zwanzig Beratungsterminen beim Verein „Brücke“ teilnehmen. Außerdem müssen sie eine Einzelführung durch die KZ-Gedenkstätte Dachau wahrnehmen und den entstandenen Sachschaden begleichen. Quelle: Artikel des „Münchner Merkurs“ (Online-Version, www.merkur.de) vom 23. Januar 2020.