Obertraubling (Lkr. Regensburg). Unbekannte sprühen in den vergangenen Wochen massiv neonazistische, rassistische und zur Gewalt aufrufende Graffitis an die Lärmschutzwände an der Bahnstrecke Regensburg nach Landshut (auf Höhe Obertraubling-Untertraubling). Auf einer Strecke von mehreren Hundert Metern hinterlassen sie großflächig mindestens ein halbes Dutzend Hakenkreuze, ein „Smiley-Gesicht“, das Adolf Hitler darstellen soll und unzählige Parolen („Linke schlachten“, „Linke töten“,“clean OBG“, „rechts vor links“, „rein deutsch“, „Ökos töten“, „Nigga killn“ (Rechtschreibfehler im Original)).
Die Neonazi-Graffitis bleiben trotz einer Anzeige bei der Polizei und einer Meldung an die „Deutsche Bahn“ über mehrere Wochen hinweg sichtbar. Bis die Lärmschutzwände „bei wärmeren Temperaturen“ gereinigt werden könnten, wird ein provisorischer Sichtschutz aus einer Plane und Bauzäunen aufgestellt, um die Schmierereien zu verdecken. Aktivist_innen der lokalen „B90/Die Grünen“-Ortsgruppe hatten schon zuvor Ende November eigene, selbstgemachte Plakate vor die Graffitis gehängt.
Im Januar 2020 zünden Unbekannte die Sichtschutz-Plane an, sodass ein Teil davon verbrennt und die Nazi-Parolen wieder sichtbar werden.
Quellen: Pressemitteilung und Artikel der „B90/Die Grünen“-Ortsgruppe Obertraubling vom 14. Oktober 2019 und vom 24. November 2019, Artikel des „Wochenblatts“ (Online-Version, www.wochenblatt.de) vom 24. November 2019 und Artikel der „Mittelbayerischen Zeitung“ (Online-Version, www.mittelbayerische.de) vom 15. Januar 2020.