Mü
Mobilisiert hatten lokal die bayerischen Neonazi-Kameradschaften „Freie Nationalisten München“, „Nationale Solidarität Bayern“ (Neubiberg, Garching, Schliersee), „Freie Nationalisten Nürnberg“, „Freundeskreis Gilching“, „Jagdstaffel Süd“ (Grünwald, Bad Tölz, Geretsried) und anfangs auch die „Kameradschaft Miesbach“. Im peinlich-pathetischen Aufruf der veranstaltenden Gruppen („Seid Bannerträger unserer Zukunft!“) wurde der deutsche Angriffs- und Vernichtungskrieg geleugnet: „deutsche Soldaten des Weltkrieges, die jahrelang ihre Pflicht taten, nicht davonliefen, ungefragt ihren Beitrag zum Schutz und zum Überleben Europas leisteten“.
Zahlreiche Neonazis treffen sich wieder, wie im Vorfeld angekündigt, am (nichtangemeldeten) Sammlungspunkt am Ausgang Arnulfstraße des Hauptbahnhofs.

Der angemeldete Auftakt des Neonazi-Aufmarschs ist um 12 Uhr am Isartorplatz, von wo aus die Neonazis an der Isar entlang zum Friedensengel/Luitpoldbrücke und schließlich über die Prinzregentenstraße zur Bayerischen Staatskanzlei ziehen. Mit dabei sind führende Aktivist_innen der Kameradschaften „Jagdstaffel Süd“, „Freie Nationalisten München“ (u. a. Billy Labantschnig, V.i.S.d.P. der Gruppen-Website), „Freundeskreis Gilching“ (u. a. Ron Appelt, Kai Hellblau), „Kraken München“ (u. a. Christian Adams, Alexander Russer), „Völkischer Ehrendienst“ (Nürnberg) und „Nationale Solidarität Bayern“ (u. a. Stephan Wöhrle), der „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ (u. a. Vanessa Becker) und der NPD: Der stellvertretende Bundesvorsitzende Karl Richter (München), der Landesvorsitzende Ralf Ollert (Nürnberg), der Bezirksvorsitzende Oberbayern Roland Wuttke (Mering), die Landtagswahlkandidaten Rainer Biller (Nürnberg) und Christian Götz (Eichenau) sowie der Vorsitzende des Kreisverbands Traunstein, Uwe Brunke nehmen an dem NS-nostalgischen Aufmarsch teil. Aus Nordrhein-Westfalen reist u. a. Axel Reitz (Bochum) an, aus Hamburg Christian Worch, aus Brandenburg eine Gruppe Neonazis aus Neuruppin. Aus Österreich sind Aktivist_innen der NVP um Robert Faller anwesend.


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Die Polizei, mit einem Großaufgebot von 2000 Beamt_innen im Einsatz, löst unter anderem eine Sitzblockade an der St. Lukas-Kirche im Lehel ruppig auf. Erfolgreicher ist eine Blockade von ca. 300 Antifas und Bürger_innen auf der Prinzregentenstraße, die die Polizei und Nazis zu einer Routenänderung/Umgehung zwingt.
