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13. November 2010

Das Fronttransparent verherrlicht die NS-Wehrmacht.  Foto: Zacharias O. Gross
Das Fronttransparent verherrlicht die NS-Wehrmacht. Foto: Zacharias O. Gross
nchen. Knapp 100 Neonazis finden sich zum „Heldengedenkmarsch“ in der bayerischen Hauptstadt ein.
Mobilisiert hatten lokal die bayerischen Neonazi-Kameradschaften „Freie Nationalisten München“, „Nationale Solidarität Bayern“ (Neubiberg, Garching, Schliersee), „Freie Nationalisten Nürnberg“, „Freundeskreis Gilching“, „Jagdstaffel Süd“ (Grünwald, Bad Tölz, Geretsried) und anfangs auch die „Kameradschaft Miesbach“. Im peinlich-pathetischen Aufruf der veranstaltenden Gruppen („Seid Bannerträger unserer Zukunft!“) wurde der deutsche Angriffs- und Vernichtungskrieg geleugnet: „deutsche Soldaten des Weltkrieges, die jahrelang ihre Pflicht taten, nicht davonliefen, ungefragt ihren Beitrag zum Schutz und zum Überleben Europas leisteten“.

Zahlreiche Neonazis treffen sich wieder, wie im Vorfeld angekündigt, am (nichtangemeldeten) Sammlungspunkt am Ausgang Arnulfstraße des Hauptbahnhofs.

Auftakt zum
Auftakt zum Heldengedenken am Hauptbahnhof, links Rainer Biller, NPD-KV Nürnberg. Foto: Zacharias O. Gross

Der angemeldete Auftakt des Neonazi-Aufmarschs ist um 12 Uhr am Isartorplatz, von wo aus die Neonazis an der Isar entlang zum Friedensengel/Luitpoldbrücke und schließlich über die Prinzregentenstraße zur Bayerischen Staatskanzlei ziehen. Mit dabei sind führende Aktivist_innen der Kameradschaften „Jagdstaffel Süd“, „Freie Nationalisten München“ (u. a. Billy Labantschnig, V.i.S.d.P. der Gruppen-Website), „Freundeskreis Gilching“ (u. a. Ron Appelt, Kai Hellblau), „Kraken München“ (u. a. Christian Adams, Alexander Russer), „Völkischer Ehrendienst“ (Nürnberg) und „Nationale Solidarität Bayern“ (u. a. Stephan Wöhrle), der „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ (u. a. Vanessa Becker) und der NPD: Der stellvertretende Bundesvorsitzende Karl Richter (München), der Landesvorsitzende Ralf Ollert (Nürnberg), der Bezirksvorsitzende Oberbayern Roland Wuttke (Mering), die Landtagswahlkandidaten Rainer Biller (Nürnberg) und Christian Götz (Eichenau) sowie der Vorsitzende des Kreisverbands Traunstein, Uwe Brunke nehmen an dem NS-nostalgischen Aufmarsch teil. Aus Nordrhein-Westfalen reist u. a. Axel Reitz (Bochum) an, aus Hamburg Christian Worch, aus Brandenburg eine Gruppe Neonazis aus Neuruppin. Aus Österreich sind Aktivist_innen der NVP um Robert Faller anwesend.

Christian Götz und Karl Richter (v. l.) und vermummte Neonazis.  Foto: Zacharias O. Gross
Christian Götz und Karl Richter (v. l.) und vermummte Neonazis. Foto: Zacharias O. Gross

Die Nürnberger Kameradschaft 'Völkischer Ehrendienst'.  Foto: Zacharias O. Gross
Die Nürnberger Kameradschaft ‚Völkischer Ehrendienst‘. Foto: Zacharias O. Gross
BIA-Stadtrat Karl Richter und Axel Reitz.  Foto: Zacharias O. Gross
BIA-Stadtrat Karl Richter und Axel Reitz. Foto: Zacharias O. Gross

Bekenntnis zum Arisch-Sein: Uwe Brunke (re.) und Kamerad.  Foto: Zacharias O. Gross
Bekenntnis zum Arisch-Sein: Uwe Brunke (re.) und Kamerad. Foto: Zacharias O. Gross

I
Der Marsch hat dank der antifaschistischen Proteste kaum Außenwirkung.  Foto: Zacharias O. Gross
Der Marsch hat dank der antifaschistischen Proteste kaum Außenwirkung. Foto: Zacharias O. Gross
n diesem Jahr schlägt den Neonazis enormer Widerstand entgegen: Auf zwei Gegendemonstrationen protestieren mehrere Tausend Menschen, auch mehrere Blockaden werden versucht. Ein breites Bündnis, das von antifaschistischen Gruppen über die Lagergemeinschaft Dachau bis zum Oberbürgermeister reicht, hatte zu den Gegenaktivitäten mobilisiert und dazu am Sendlinger Tor eine Kundgebung mit anschließender Spontandemonstration zum Isartor organisiert. Eintausend Antifas ziehen außerdem in einer Demonstration vom „Platz der Opfer des Nationalsozialismus“ zum Maxmonument.

Die Polizei, mit einem Großaufgebot von 2000 Beamt_innen im Einsatz, löst unter anderem eine Sitzblockade an der St. Lukas-Kirche im Lehel ruppig auf. Erfolgreicher ist eine Blockade von ca. 300 Antifas und Bürger_innen auf der Prinzregentenstraße, die die Polizei und Nazis zu einer Routenänderung/Umgehung zwingt.

Neonazis und Polizeigroßaufgebot.  Foto: Zacharias O. Gross
Neonazis und Polizeigroßaufgebot. Foto: Zacharias O. Gross

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