Nürnberg. Via facebook kündigen Neonazis der Kleinstpartei „Die Rechte Nürnberg“ an, eine Kundgebung mit dem Motto „Keine Freiräume für linke Täter“ in Gostenhof abhalten zu wollen. Ursprünglich sollte die Kundgebung von 18.00 Uhr bis 21.00 Uhr vor dem bekannten linken Treffpunkt „Schwarze Katze“ gewissermaßen im Herzen Gostenhofs stattfinden. Das Ordnungsamt der Stadt verlegt die Kundgebung – in Absprache mit den Anmeldern Rainer Biller und Dan Eising (beide Nürnberg, Partei „Die Rechte“) – aus Sicherheitsgründen in die Fürtherstraße Ecke Sielstraße.
Der Kundgebung schließen sich rund 30 Neonazis an, darunter Andreas G. (Scheßlitz) sowie die Nürnberger AktivistInnen Tobias K., Hans-Georg S., Jessica R., Sandra D. und Carmen L., die in der Vergangenheit als Rednerin des Nürnberger „PEGIDA“-Ablegers aufgetreten ist. Als Redner fungieren heute die bekannten bayerischen Rechtsaußen-Funktionäre Karl Richter (NPD, BIA, München) und Roland Wuttke (aktiv für mehrere neonazistische Parteien und Organisationen, Mering) sowie Peter Meidl (Die Rechte, Rosenheim). Die Kundgebungsteilnehmer_innen entrollen das bekannte „NÜGIDA“-Transparent mit dem abgeklebten Hakenkreuz (das Hakenkreuz wird im ursprünglichen „PEGIDA“-Piktogramm in den Mülleimer geworfen), eine „Good night left side“-Fahne, sowie ein Transparent mit der Aufschrift „Freiräume werden erkämpft, nicht erbettelt“.
Gegen die extrem rechte Kundgebung demonstrieren mehrere hundert AntifaschistInnen, es kommt zu Hühnereiwürfen. Durch den Lärm der Gegendemonstrant_innen sind die Reden der Neonazis sowie die abgespielte Musik nicht verständlich. Zwei bekannte Nürnberger „PEGIDA“-AktivistInnen mischen sich wieder unter die GegendemonstrantInnen und filmen diese ab. Die entstandenen Videos erschienen in der Vergangenheit mit hämischen Kommentaren auf einem Video-Internetportal.
Nach Beenden der Kundgebung sammeln sich die Neonazis am Nürnberger Hauptbahnhof und treffen sich dort mit anderen Nazi-AktivistInnen, die vorher nicht an der Kundgebung teilgenommen haben, darunter der Neonazi Konrat K.