(CZ-) Praha. 150 Nazis kommen zu einem Aufmarsch in die tschechische Hauptstadt.
Die Versammlung der extrem rechten „Dělnická mládež“ („Arbeiterjugend“, DM) und der „Dělnická strana sociální spravedlnosti“ („Arbeiterpartei der sozialen Gerechtigkeit“, DSSS) unter dem Motto „Za sociální jistoty – proti reformám“ („Für soziale Sicherheit – gegen Reformen“) beginnt kurz nach 14.00 Uhr in einem schmalen Gässchen beim Wenzelsplatz (Na můstku).
Preisinger überbringt den Teilnehmenden die Grüße seines FNS-Kollegen Robin Siener (Cham). Siener war nach seiner rassistischen Rede beim Aufmarsch in Brno 2011 verhaftet worden, in diesem Jahr traut er sich nicht in die tschechische Republik und nimmt stattdessen am FNS-Aufmarsch im oberfränkischen Hof teil. Über das Motto des Hofer Neonaziaufmarsches („Zeitarbeit abschaffen!“) informiert auch Preisinger in seiner Rede: „Wir werden uns nicht davon abbringen lassen, zum Wohl unseres Landes über diese verbrecherischen und menschenverachtenden Taten zu informieren.“ „Gewerkschaften und etablierte Politiker“, so Preisinger, würden „unsere Völker ins Unglück“ führen.
Zwischen den einzelnen Ansprache tritt der extrem rechte Liedermacher (und DSSS-Mitglied) Ladislav Budz auf. Um 16.00 Uhr beginnt der Aufmarsch der Neonazis über den Wenzelsplatz und die Vinogradská zum Platz „Jiří z Poděbrad“. Die Teilnehmenden rufen dabei unter anderem die Parolen: „Tschechien den Tschechen“ und „Zigeuner, geht arbeiten“.