Nürnberg. Im Rahmen ihrer noch bis zum 11. August 2012 dauernden bundesweiten „Deutschlandfahrt“-Aktion will die NPD am Mittwoch Nachmittag eine Kundgebung in Nürnberg durchführen (16.00 Uhr). Die Neonazipartei versucht zuerst, ihre Aktion nahe der Lorenzkirche anzumelden, bekommt schließlich jedoch den Heinrich Böll-Platz in Langwasser für die Kundgebung zugewiesen. Die Stadt Nürnberg versucht – mit großer Anstrengung, aber letztlich erfolglos – die neonazistische Kundgebung und ihren Ort vor der Öffentlichkeit geheimzuhalten.
Auf dem vorgesehenen Kundgebungsplatz stehen zum Zeitpunkt des geplanten Kundgebungsbeginns über 1500 Nazigegner_innen. Die NPD-Aktivisten wurden mit ihrem LKW in Regensburg durch die Sitzblockade aufgehalten und verspäten sich. Auch in Nürnberg sitzen etwa 100 Menschen auf dem Zufahrtsweg in der Glogauer Straße. Kurz vor 17.00 Uhr räumt die Polizei mit Gewalt, Schlagstockeinsatz und Pfefferspray diese Blockade für den ankommenden Nazi-LKW. Auf dem abgeriegelten Platz werden die sechs NPD-Aktivisten und ihr 7,5t-Mobil von drei Seiten durch Protestierende umringt.
Es sprechen der bayerische NPD-Landesvorsitzende Ralf Ollert (Nürnberg), der brandenburgische NPD-„Deutschlandfahrt“-Aktivist Ronny Zasowk (Cottbus) und der stellvertretende NPD-Bundesvorsitzende Karl Richter (München). Alle Reden gehen in ohrenbetäubendem Lärm völlig unter, außerdem läuten die Glocken der benachbarten Paul-Gerhardt-Kirche Sturm. Um 18.30 beenden die NPD-ler ihre Aktion und fahren mit dem „Deutschlandfahrt“-LKW wieder ab. Siehe auch: Online-Version der „Nürnberger Nachrichten“ (www.nordbayern.de) vom 2. August 2012.