2007 hat die Zahl extrem rechter Straftaten bundesweit im Vergleich zum Jahr 2006 wieder abgenommen. Um etwa 10 Prozent weniger Fälle wurden bislang registriert, bei den Gewalttaten ist der Rückgang geringfügig stärker (11 %). Allerdings sind diese Zahlen wie immer vorläufig, denn erfahrungsgemäß werden noch viele Vorkommnisse nachgemeldet. Mit Vorsicht sind diese Zahlen aber auch zu sehen vor dem Hintergrund der offensichtlich weit verbreiteten Unsitte von Polizeibehörden, die Statistiken zu schönen. Schon seit einigen Jahren stellt die Partei "Die Linke" im Bundestag regelmäßig schriftliche Anfragen über die Zahl der monatlich erfassten rechtsextremen Straftaten in der Bundesrepublik. Wir haben den Antworten der Bundesregierung bzw. des Bundesministeriums des Innern die Daten für Bayern für die Jahre 2005 bis 2007 entnommen und zusammengestellt. Im Folgenden stellen wir diese in einer Tabelle dar.
Die Daten zeigen insbesondere, dass im Gegensatz zur Entwicklung in Deutschland sowohl die Zahl der Gewalttaten als auch der sonstigen Straftaten (einschließlich der Propagandadelikte) in Bayern gestiegen ist. Bei den Gewaltaten ist sogar eine Steigerung von 2006 auf 2007 von 50 Prozent zu vermerken, die übrigen Straftaten stiegen um rund 10 Prozent (von 2005 auf 2007 um 45 %). Erschreckend ist auch die Zunahme an verletzten Personen, diese stieg von 19 Personen im Jahr 2006 auf 49 im Jahr 2007, eine Steigerung um 150 Prozent! Demgegenüber steht eine Abnahme der Zahl von ermittelten tatverdächtigen Personen um rund 15 Prozent und die der vorläufigen Festnahmen um 34 Prozent. Eine Steigerung gab es bei der Anzahl der Haftbefehle nach extrem rechten Straftaten, von null im Jahr 2006 auf einen im Jahr 2007.
Allein können diese Zahlen aber nur einen Eindruck einer Entwicklung vermitteln. Um deutlich zu machen, was hinter den nackten Zahlen steckt, verweisen wir auf unsere (unvollständige) Online-Chronologie der Jahre 1998 bis 2008.