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17. August 2006: Heß-Glorifizierung in München

Auf Transparenten, T-Shirts, Plakaten sowie in abgespielten Lied- und Redebeiträgen glorifizierten rund 80 Neonazis bei der einzigen bundesweit zugelassenen Rudolf-Heß-Gedenkveranstaltung in München ungehindert den ehemaligen Hitler-Stellvertreter. Selbst ein Redebeitrag mit dem Schlusswort von Rudolf Heß in den Nürnberger Prozessen, in dem er seiner Hitler-Verehrung freien Lauf lässt und sich erneut zum Nationalsozialismus bekennt, durfte ungehindert abgespielt werden.

Die Neonazis aus Oberbayern, Niederbayern, Franken und der Oberpfalz nutzten die Kundgebung nicht nur zur Verherrlichung des Nationalsozialismus und zur gruppenübergreifenden Identifizierung mit dem antisemitischen NS-Funktionär Heß, sondern auch zur Datensammlung für die terroristische Anti-Antifa-Arbeit. Norman Kempken aus Nürnberg, der bereits in den 90er Jahren als Herausgeber der Anti-Antifa-Broschüre "Der Einblick" verurteilt wurde, konnte von der Polizei ungehindert immer wieder antifaschistische GegendemonstrantInnen, PassantInnen und JournalistInnen filmen – offensichtlich gezielt und teilweise dirigiert von Norman Bordin.

Rund 300 GegendemonstrantInnen fanden sich auf dem Münchner Marienplatz ein und protestierten lautstark gegen die Veranstaltung. Zwei AntifaschistInnen wurden festgenommen.

Einen ausführlichen Bericht gibt es in unserer Chronologie rechter Aktivitäten. 

 

 

 

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