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27. September 2003, ROSENHEIM

 

Wie das Antifaschistisches Dokumentations- und Informationsprojekt (adip) aus Fürth meldet, hat das Kameradschaftsnetzwerk Fränkische Aktionsfront zwei Aufzüge in Rosenheim/Oberbayern angekündigt.

Morgens soll in Bad Aibling (Beginn: 11 Uhr, Bahnhof) gegen die dortige Einrichtung des US-Geheimdienstes NSA demonstriert werden, am Nachmittag in Bernau am Chiemsee (Beginn: 14 Uhr, Bahnhof) für die Freilassung des langjährigen Nazi-Aktivisten Friedhelm Busse, der dort in der Justizvollzugsanstalt einsitzt. Ralf Ollert, NPD-Landesvorsitzender und Nürnberger Stadtrat der rechtsextremen „Bürgerinitiative Ausländerstopp“, ist jeweils als Redner angekündigt. Daneben sollen Ronald Wuttke, Funktionär des extrem rechten Münchner Vereins „Demokratie Direkt“, und der bayerische JN-Landesvorsitzende Stephan Göbeke-Teichert Redebeiträge halten.

Die Fränkische Aktionsfront mobilisierte zudem am 6.9. nicht zum Aufmarsch in Nürnberg, sondern zu einem Rechtsrock-Konzert unter dem Motto „Solidarität mit Friedhelm Busse“ nach Kassel.
In einem Aufruf der Fränkischen Aktionsfront (FAF) sprechen die Urheber von einem „Schauprozess“ gegen den „im Nationalen Widerstand seit Jahrzehnten geschätzten Impulsgeber und Redner“ Friedhelm Busse. Im Prozess gegen ihn hätten „Zeugen aus dem linksextremistischen Milieu mit Falschaussagen“ aufgewartet. Weiter wird die JVA Bernau mit einem GULAG verglichen.

Der, dem hier angeblich so übel mitgespielt wurde, ist Zeit seines Lebens bekennender Nationalsozialist: nach dem Besuch einer Adolf-Hitler-Schule meldete er sich 1944 freiwillig zum „Volkssturm“. Nach 1945 war er u.a. Mitglied der Deutschen Reichspartei, er war Vorsitzender der 1982 verbotenen Volkssozialistischen Bewegung Deutschlands/Partei der Arbeit und der 1995 verbotenen Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei (FAP). In den Folgejahren agierte er u. a. als Chef der Katakombenakademie in München und ist Mitglied der NPD. In Interviews betonte Busse gerne das „SS“ in seinem Namen.

Die bayernweit vernetzte Organisierung dieser beiden Aufmärsche ist ein Resultat der seit etwa eineinhalb Jahren intensivierten Zusammenarbeit zwischen Nürnberger und Münchner Neonazis. Dafür wurde eigens eine sog. AG Bayern gegründet, in der sich einerseits die Fränkische Aktionsfront und andererseits das Nationale Infotelefon Bayern und das Aktionsbüro Süddeutschland zusammengefunden haben.

Als Vorbild für das bayernweite Netzwerk diente die FAF selbst, in der mittlerweile sieben regionale Kameradschaften und mehrere Einzelpersonen zusammen agieren.


Die Infogruppe Rosenheim ruft bereits zu Gegenaktivitäten auf (siehe Aufruf), aktuelle Infos dazu gibt es unter infogrupperosenheim.tk oder per Telefon 0179/9422871. Weitere Informationen liefert http://www.keinnaziaufmarsch.de.vu/

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