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Entschädigung ehemaliger Münchner ZwangsarbeiterInnen

  • Am 5. April 2000 beschloss die Vollversammlung des Stadtrates dann die Einzelheiten des Programmes:

    1. Für die Sofortzahlungen an die ehemaligen ZwangsarbeiterInnen wurden ca. 1,3 Millionen Mark bereitgestellt. Hierfür sollten 1067 Personen einmalig jeweils ca. 1.200 Mark erhalten.
    2. Für ein Besuchsprogramm, das über den Verein "Erinnerung e. V." abgewickelt wird, wurden 350.000 Mark bereitgestellt. 3. In Zusammenarbeit mit dem Arbeiter-Samariter-Bund wird in Kiew für pflegebedürftige und arme Alte (egal ob ehemaligeR ZwangsarbeiterIn oder nicht) ein ambulanter Dienst eingerichtet. Hierfür sind ebenfalls ca. 1,3 Millionen Mark eingestellt worden. 4. Die restlichen Gelder werden für die Übernahme aller Verwaltungskosten etc. verwendet, damit die Betroffenen die Gelder ohne Abzug erhalten konnten.

Mit Stand 1. März 2001 können die Ergebnisse der Initiative des Münchner Stadtrates folgendermaßen zusammengefasst werden:
1. Von den ursprünglich vermuteten 1067 ehemaligen ZwangsarbeiterInnen konnten lediglich 718 Personen ausfindig gemacht werden, darunter 17 anspruchsberechtigte Erben. An diese wurden jeweils 1.200 Mark ausgezahlt, insgesamt 861.600 Mark.
2. Das Besuchsprogramm ist angelaufen und wird die nächsten Jahre intensiv weitergeführt.
3. Anfang Mai wird in Kiew ein ambulanter Pflegedienst mit acht Pflegestationen seine Arbeit aufnehmen. Die derzeit hierfür eingestellten Gelder reichen aus, um den Pflegedienst für ca. sechs Jahre zu finanzieren.
4. Eine Reihe anderer Kommunen hat großes Interesse am Programm der Stadt München gezeigt und überlegt entweder eigene Initiativen ins Leben zu rufen oder aber sich der Initiative der Stadt München anzuschließen.

Was die nüchternen Zahlen nicht aussagen können, ist, wie sehr die Betroffenen auf die Zahlungen angewiesen waren und sind. Wer die erschütternden Berichte gelesen hat, in welcher Armut sich die Betroffenen befinden, kann nur wütend darüber werden, mit welcher Verzögerungstaktik die deutsche Wirtschaft darauf setzt, dass die Zahl der Anspruchsberechtigten jedes Jahr um ca. zehn Prozent abnimmt. So klein sich die Initiative der Stadt München im Vergleich auch ausnimmt: Es wurde dennoch in kurzer Zeit konkrete Hilfe geleistet.

 

Stand: März 2001 

 

 

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