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10. September 2003, MÜNCHEN: Sprengstoff-Fund – Martin Wiese festgenommen

Wie der Bayerische Rundfunk meldet, hat die Polizei heute bei einer Razzia in der Wohnung eines Münchner Neonazis 1,3 Kilogramm TNT und 450 Gramm hochexplosives Nitrozellulosepulver sowie 2 Handgranaten und Munition gefunden. Vermutet wird, dass ein Bombenanschlag geplant war, denn die Menge des Sprengstoffs reiche nach Expertenmeinung aus, um ein Gebäude zum Einsturz zu bringen.

Fünf Männer und eine Frau wurden deshalb in Bayern, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern festgenommen, darunter auch der 27jährige Martin Wiese, bekannter Münchner Neonazi und Chef der Münchner Kameradschaft Aktionsbüro Süd.

Der bayerische Rundfunk wies in seiner Meldung heute nachmittag auch auf die Verbindung von Wiese zu „Demokratie Direkt“ hin, ein rechter Verein, der seit Anfang des Jahres in München aktiv ist.

Aktualisierung 17.00 Uhr:
Detailliertere Informationen finden sich im inzwischen veröffentlichten Polizeibericht: Festgenommen wurden bei der Razzia der 27-jährige Martin Wiese und die 18-jährige Ramona Sch., die beide in einem Münchner „Objekt“ angetroffen wurden, sowie der 23-jährige Karl-Heinz Statsberger, der in sich in einer Wohnung in Unterschleißheim befand.

Zu den vermeintlichen Haupttätern rechnet die Polizei auch den bereits wegen eines versuchten Tötungsdeliktes in Haft sitzenden 27-jährigen Alexander Metzing, der gemeinsam mit dem 33-jährigen Maik P. am 19. Juli 2003  bei einer Schlägerei einen 23-jährigen Maler zu Boden geschlagen hatte und ihm anschließend mit Springerstiefeln ins Gesicht getreten war, so dass dieser unter anderem einen Kieferbruch erlitt. Das Opfer soll sich eigenen Angaben zufolge von der rechten Skinhead-Szene losgesagt haben.

Weitere Festnahmen gab es in diesem Zusammenhang heute in Brandenburg, wo es den 37-jährigen Andres J. traf und in Mecklenburg-Vorpommern, wo der ebenfalls 37-jährige Andreas R. vorläufig festgenommen wurde.

Der Sprengstoff sowie zwei Handgranaten und Munition wurden laut Angaben der Polizei in einem „Objekt im Münchner Süden“ gefunden.
Die Staatsanwaltschaft München I hat ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Vorbereitung eines Sprengstoffverbrechens sowie eines Verbrechens nach dem Kriegswaffenkontrollgesetz eingeleitet.

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